Apple Werbung
Mit dem Werbespot hat Apple Kritik aus unerwarteter Richtung erhalten.
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Apple hat mit einem Werbeclip für sein neues iPad-Modell einen Nerv getroffen – nur nicht so, wie es sich der Konzern erhofft hat. Schon kurz nach der Veröffentlichung hagelte es Kritik, auch von prominenten Künstlern. Der US-Konzern entschuldigte sich kurz darauf und will das Video nun zumindest nicht ins Fernsehen bringen.

Ursprünglich war der Clip als Werbung parallel zur Ankündigung der neuen iPad-Pro-Modelle geplant gewesen. Man sieht eine massive Presse, die unter anderem Musikinstrumente wie eine Trompete und ein Klavier zerquetscht. Dann geht die Presse wieder auf und zeigt ein unversehrtes iPad.

Unerwünschter Effekt

Was wohl als eindrucksvolle Demonstration der Widerstandsfähigkeit der neuen Tablets geplant war, kam in der öffentlichen Meinung allerdings nicht ganz so gut an. Viele Zuschauer empörten sich über die Zerstörung, auch wenn diese wohl vollständig im Computer generiert wurde. Vor allem in Online-Netzwerken machte sich Kritik breit, dass in dem Video Werkzeuge der Kreativität zerquetscht würden. Schauspieler Hugh Grant beklagte auf der Online-Plattform X die "Zerstörung der menschlichen Erfahrung" durch das Silicon Valley. Viele andere stimmten in die Kritik mit ein. Es zeige "fehlenden Respekt vor kreativer Ausrüstung" und die "Zerstörung von menschlicher Kreativität", so der Tenor.

Apple ließ mit einer Entschuldigung nicht lange auf sich warten. Nach eigenen Angaben des US-Unternehmens will man darauf verzichten, den Werbeclip ins Fernsehen zu bringen. Für den Konzern sei es wichtig, Produkte für Kreative zu entwerfen, sagte Apple-Manager Tor Myhren dem Werbe-Fachblatt "Ad Age" am Donnerstag. "Wir haben mit diesem Video das Ziel verfehlt, und es tut uns leid."

Konzernchef Tim Cook hatte das Video am Dienstag zur Präsentation der neuen iPad-Modelle auf X veröffentlicht und unter anderem dazugeschrieben: "Stellen Sie sich all die Dinge vor, bei deren Erschaffung es verwendet werden wird." Über 56 Millionen Mal wurde das Posting bisher angezeigt, das Feedback bleibt auch Tage danach mehr als durchwachsen. Die Stimmen, die die Reaktionen für etwas überzogen halten, melden sich offenbar nicht ganz so laut in den sozialen Medien.

Crush! | iPad Pro | Apple
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Eindrucksvoll

Am Dienstag stellte Apple seine neuen iPad-Modelle vor, darunter auch das iPad Pro, das bisher dünnste Gerät des US-Konzerns. Ebenfalls beeindruckend war, dass sich Apple dazu entschieden hat, ihre neueste Chip-Generation M4 in eben jenes iPad Pro einzubauen. DER STANDARD war bei der Präsentation in London dabei und konnte das eindrucksvolle Gerät bereits in den Händen halten. Ein ausführlicher Test folgt dann in wenigen Tagen. (red, APA, 10.5.2024)