Bundespräsident Alexander Van der Bellen
Bundespräsident Alexander Van der Bellen anlässlich des 'Fest der Freude': 'Recht und Gerechtigkeit im Nationalsozialismus' - zum Gedenken an die Opfer und die Freude über die Befreiung vom Nationalsozialismus, am Mittwoch, 8. Mai in Wien.
APA/EVA MANHART

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat am Donnerstag in einer Fernsehrede zur Teilnahme bei der EU-Wahl am 9. Juni aufgerufen. Den heutigen Europatag nannte er die "Geburtsstunde der Europäischen Union". An diesem Tag vor 74 Jahren hätten sich die europäischen Staaten zur Zusammenarbeit für "ein Leben in Frieden, Freiheit und Wohlstand" entschieden, anstatt gegeneinander Kriege zu führen.

ZIB 1: Europatag: Rede von Van der Bellen
Die vollständige TV-Ansprache finden Sie in der Orf-TvThek.
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Warnung vor russischem Einfluss

In einem Monat, bei der EU-Wahl, sei wieder ein Entscheidung zu treffen: „Welchen Auftrag wir dem neuen europäischen Parlament mitgeben?", fragt der Präsident. "Wollen wir im Weltmaßstab 27 Zwerge sein, oder eine ernstzunehmende Macht?" Ein schwaches oder ein selbstbewusstes Europa? Wir entscheiden das."

Autokratien auf der ganzen Welt, "siehe Russland", würden gezielt versuchen Europa zu schwächen, so Van der Bellen weiter. "Ein schwaches Europa wäre solchen Einflüssen ausgeliefert", sagte der Präsident. Ein starkes Europa könne sich wehren, dafür brauche es gelebte Demokratie, engagierte Bürgerinnen und Bürgern, integre Politikerinnen und Politikern, eine intakte Medienlandschaft und Justiz. Und man müsse sich auch darauf vorbereiten Europa gegen militärische Angriffe zu verteidigen, meint Van der Bellen.

"Wenn also die Europawahl am 9. Juni stattfindet, denken Sie daran: Es ist nicht egal, ob Sie hingehen oder nicht", appellierte der Präsident abschließend. (jop, 9.5.2024)