Laut der Polizei soll es in dem Berliner Bezirk in den vergangenen Wochen vermehrt Auseinandersetzungen zwischen Großfamilien gegeben haben.
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Berlin – In Berlin-Spandau ist am Montag ein Mann auf offener Straße getötet worden. Der oder die Täter waren in der Nacht auf Dienstag auf der Flucht. Die Polizei ging von einem Tötungsdelikt aus, eine Mordkommission ermittelt. Zu Hergang und Hintergründen der Tat im Stadtteil Falkenhagener Feld gab es zunächst keine Angaben. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sprach von einer Hinrichtung mit Schüssen und verortet die Täter im Milieu der organisierten Kriminalität.

Keine Angaben zur Identität des Opfers

"Diese öffentliche Hinrichtung heute in Spandau zeigt uns, wozu Menschen in der organisierten Kriminalität fähig sind", erklärte der Sprecher des Berliner GdP-Landesverbands, Benjamin Jendro. Bei Machtkämpfen innerhalb der organisierten Kriminalität sei Waffengewalt keine Ausnahme, ein Menschenleben nichts mehr wert. Nach Angaben Jendros gab es in den vergangenen Wochen im Bezirk Spandau verstärkt Auseinandersetzungen zwischen Angehörigen verfeindeter Großfamilien, sogenannter Clans.

Die Polizei hielt sich zu Details bedeckt. Eine Sprecherin machte am Abend keine Angaben zur Todesursache und damit zur Frage, welche Waffen eingesetzt wurden. Das Tatgeschehen und die Hintergründe seien unklar, es werde in mehrere Richtungen ermittelt. Auch zur Identität des Opfers lagen zunächst keine Angaben vor. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen Schüsse gefallen sein, möglicherweise wurde auch eine Stichwaffe eingesetzt. Laut den Zeitungen B.Z. und Bild soll das Opfer auf dem Gehsteig aus einem fahrenden Auto heraus erschossen worden sein; Anrainer wollen mindestens zwei Schüsse gehört haben. (APA, 7.5.2024)