Das Ziel war durchaus nobel: Umweltfreundlicher sollten die Hüllen für das iPhone werden. Also wurde das zuvor genutzte Leder für das iPhone 15 durch Hüllen aus Feingewebe ersetzt. Das Problem dabei: Selbst eingeschworene Apple-Fans hassten das neue Material regelrecht. "The Verge" bezeichnete sie in seinem Test als "absolut furchtbar", Bloomberg sprach gar von Apples größtem Reinfall des Jahres 2023. Mit ein paar Monaten Verzögerung scheint der Hersteller nun die Konsequenzen zu ziehen.

Aus und vorbei

Apple stellt nicht nur die "Finewoven"-Hüllen für das iPhone ein, auch die entsprechenden Armbänder für die Apple Watch werden offenbar nicht mehr produziert. Das will zumindest der bekannte Apple-Leaker Kosutami wissen. Der Grund dafür: Das Zubehör erfüllt die Erwartungen nicht.

iPhone 15 Feingewebehülle
Anfällig für Kratzer, Anfällig für Schmutz: Apples Feingewebehüllen waren ein vielkritisierter Reinfall.
iFixit

Das ist die freundlich formulierte Version, die von Nutzerinnen und Nutzern zu hören waren. So verschmutzen die Hüllen extrem leicht. Wer sie unachtsam mit fettigen Fingern angreift, hinterlässt bleibende Flecken. Auch für Kratzer ist das Material extrem anfällig.

Werbung vs. Realität

Von jenem "dezenten Glanz" und "weichen, wildlederartigen Gefühl", das Apple bewirbt, war oft nur direkt nach dem Auspacken etwas zu bemerken. "Ekelhaft" war eher ein Wort, das vielen bereits nach wenigen Tagen Nutzung in den Sinn kam. Das übrigens bei Hüllen, die mit einem Verkaufspreis von 69 Euro nicht gerade günstig sind.

Die Aufregung ging vergangenen September so weit, dass selbst die Reparaturdienstleister von iFixit die Hüllen genauer unter die Lupe nahmen. Das Verdikt war auch da deutlich: Das Material sei zwar technisch durchaus beeindruckend, aber eben sehr anfällig für Verschmutzungen. Und zwar Verschmutzungen, die sich auch nicht mehr entfernen lassen.

Ausblick

Abzuwarten bleibt, wodurch die Feingewebehüllen ersetzt werden. Dass Apple einfach wieder zu Leder zurückkehrt, erscheint unwahrscheinlich, würde man damit doch die eigene Öko-Message untergraben. Insofern ist man wohl derzeit auf der Suche nach einer etwas strapazierfähigeren und doch umweltfreundlichen Alternative zu "Finewoven". (red, 22.4.2024)