Was ist aus den guten alten nigerianischen Prinzen geworden? Denen mit der Fantastilliardenerbschaft, die sie unbedingt mit dir teilen wollten? Oder aus der lieben Nichte, die in so einer furchtbaren Geldverlegenheit ist, dass sie ihre Tante anrufen muss, die sich vielleicht manchmal gar nicht erinnert, dass sie eine Nichte hat? Obwohl doch ein ganzes Team in Polen oder wo auch immer Telefonbücher nach Menschen mit altmodischen Vornamen durchforstet hat, um mögliche ältere Opfer zu finden?

Derzeit warnen Post und Polizei vor neuen Betrugsversuchen.
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Die ganze Betrügerei über Internet, Telefon usw. ist so unpersönlich geworden, so ohne Charme. Jetzt schicken sie so gelbe Postzettel, auf denen die Abholung eines angeblich hinterlegten Schriftstücks gefordert wird, nämlich eines "abgelaufenen Meldezettels". Damit dann das Opfer seine Daten neu einträgt. Aber sie haben die Denkweise mancher Leute ganz gut drauf: Es gibt ja doch eine gewisse Angst vor einem abgelaufenen Meldezettel. Und bei einer anderen Masche kommt eine E-Mail der Sozialversicherung, dass man ein Guthaben über 105,30 Euro hat. Man kann es sich überweisen lassen, wenn man nur ein paar Daten … Betrugsanrufe mit österreichischen Handynummern sind inzwischen fast alltäglich. Man hebt ab, es rauscht ein bisschen, und dann sagt eine fremdländische Stimme "allo?". Wer dann nicht gleich auflegt, gerät in eine gewisse Gimpelgefahr.

So viele können doch nicht auf diese Betrugsmaschen hereinfallen. Oder? (Hans Rauscher, 18.4.2024)