BMW Neue Klasse: Die Limousine läuft ab 2026 im Münchener Stammwerk vom Band. Die Aufnahme zeigt das E-Mobil vor der legendären Neuen Klasse der 1960er-Jahre.
BMW / Fabian Kirchbauer Photography

BMW ist engagiert an das Thema Elektroauto herangegangen. Man hat sich den Luxus einer Pionier-rolle geleistet, aber in einem doch recht überschaubaren Maß. Am i3 ist aus heutiger Sicht deutlich erkennbar, was in großer Serie nicht funktioniert. Teure Materialien wie Kohlenstofffaser, die energie-aufwendig herzustellen und schwer wiederzuverwerten sind, scheiden beim Großserien-Pkw aus. So wurde der i3 ohne Nachfolger eingestellt. Er bleibt ein markantes Statement in der Automobilgeschichte.

Viele dachten, BMW hätte nach dem grandiosen Start mit dem i3 und dem Plug-in-Hybrid i8 das Elektrozeitalter nun doch verschlafen. Mittlerweile ist aber eine solide Strategie erkennbar. Oberstes Merkmal: Flexibilität in der Her-stellung. Was immer die Marketingabteilung an hübschen Erzählungen rausquirlen mag, im Hintergrund steht, dass man in der Lage ist und auch noch länger bleiben wird, praktisch jedes Modell sowohl mit Verbrenner als auch mit Elektroantrieb anzubieten.

Äußere Umstände beachten

Natürlich steht mit dem Schlagwort "Neue Klasse" das Elektroauto mit 800-Volt-Architektur als Zukunftsthema fest, aber wie intensiv und schnell man sich dort hinbewegen wird, werden die äußeren Umstände mitbestimmen. Auch wenn BMW posaunt, die Zukunft sei elektrisch, hat man sich die Nabelschnur zum Verbrenner noch nicht durch eine radikale Plattformstrategie abgeschnitten.

Ein großes wirtschaftliches Plus in so wackeligen Zeiten, in denen die weltweite Nachfrage nach bestimmten Technologien und die Verlässlichkeit der Lieferströme sehr schwer einzuschätzen sind. (Rudolf Skarics, 14,4,2024)