Mehr haben wir nicht gebraucht, jetzt bedroht die Klimaerwärmung auch noch unseren Wein! Dienstagabend war ORF-Meteorologe Marcus Wadsak zu Gast bei Armin Wolf in der "ZiB 2". Wie schätzt er das Wetter der vergangenen Tage und die Hitze im April ein? Wadsak spricht von einem "Once-in-a-lifetime-Event, das es wohl aber nicht lange bleiben wird". Klingt dramatisch – und ist es wohl auch. Schon in den letzten Jahren sei für die Landwirtschaft großer Schaden durch Spätfröste entstanden.

Marcus Wadsak war Montagabend zu Gast bei Armin Wolf in der
Marcus Wadsak war Montagabend zu Gast bei Armin Wolf in der "ZiB 2".
Screenshot: ORF-TVThek

Wenn wir Anfang April schon 30 Grad haben, was heißt denn das eigentlich für den Sommer?, wollen Wolf und auch wir Zuschauerinnen und Zuschauer wissen. "Das kann man nicht sagen", sagt Wadsak seriöserweise. Nachtrag: "Aber durch den menschengemachten Klimawandel ist es auch sehr wahrscheinlich, dass dieser Sommer und das ganze Jahr in Österreich überdurchschnittlich warm sein werden", so Wadsak. Und er schildert eindrücklich, was sich in den letzten Jahrzehnten klimatechnisch verändert hat: "Sie müssen sich vorstellen, ein junger Erwachsener in Österreich hat noch nie ein Wetterjahr hier erlebt, das in unserer beider Jugend vielleicht noch als normal gegolten hat."

"ZiB 2": Klima: Wadsak analysiert Wirkung auf Landwirtschaft
Die warmen Temperaturen setzen beliebten Weinsorten in Österreich zu. ORF-Klimaexperte Marcus Wadsak analysiert in der "ZiB 2".
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Wadsak lässt hier den Ausdruck "Ausreißer" nicht gelten und benennt klar, was ist: "Es ist diese Häufung von extremen Wetterereignissen, die eindeutig auf menschengemachten Klimawandel zurückzuführen sind." Andere Gründe seien ausgeschlossen. Schon jetzt würden im Burgenland und in der südlichen Steiermark bisher in Italien übliche Rotweine angebaut, und "der Grüne Veltliner wird in absehbarer Zeit ein guter süddeutscher Wein sein".

Das Perfide am Klimawandel sei das Tempo, so Wadsak. Er schont uns nicht und lässt uns mit diesem doch recht eindringlichen und warnenden Ausblick zurück. Der Klimawandel "geht so rasant mit seiner Erwärmung, dass sich viele Arten nicht anpassen werden können. Übrigens auch einige Menschen nicht." (Astrid Ebenführer, 9.4.2024)