Ein Fahhrad, bei dem Lenker und Sattel abmontiert wurden.
Fahrradfahren hat seit der Pandemie an Attraktivität gewonnen. Zuletzt waren aber wieder auch mehr Diebe unterwegs.
APA/LPD WIEN

Wien – Die Zahl der Fahrraddiebstähle hat in Österreich seit 2014 wieder zugenommen. Insgesamt wurden 2023 laut Angaben des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) um zehn Prozent mehr Räder entwendet als 2022. Das entsprach 18.566 offiziell gemeldeten Diebstählen, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung des VCÖ. 60 Prozent davon passierten in den Landeshauptstädten. Eine Ausnahme bildete Wien: Dort wurden im Vorjahr um fast sieben Prozent weniger Fahrräder gestohlen als 2022.

Diese Bilanz ist umso bitterer, als das Fahrrad für viele Menschen zur Alternative geworden ist, die der Umwelt zuliebe vom Auto umgestiegen sind – oder auch der körperlichen Fitness wegen. Bitter ist hier auch die Aufklärungsrate. Denn diese ist und bleibt niedrig: Neun von zehn Fahrrädern tauchen nicht mehr auf.

Haushaltsversicherung beachten

Ist das Rad weg, bleibt der Besitzer oft auf seinem Schaden sitzen. Denn viele Räder sind nicht versichert. In der Haushaltsversicherung sind Räder nur teilweise mitversichert, oft nur, wenn dieses explizit für den Vertrag angegeben wurde. Hier lohnt sich also ein Blick in die Vertragsbedingungen seiner Haushaltsversicherung. Ist ein Rad in der Haushaltsversicherung inkludiert, muss aber darauf geachtet werden, dass der Wert des Rades angepasst wird, wenn ein neues angeschafft wird. Vor allem E-Bikes sind teuer. Wird der Wert nicht angepasst, wirkt sich das auf die Schadensleistung der Versicherung aus.

Wichtig ist aber auch, wo das Rad abgestellt wird. Denn versichert ist es über die Haushaltsversicherung oft nur beim sogenannten Heimdiebstahl, wenn es also aus dem versperrten Abstellraum oder Kellerabteil entwendet wird. Wird das Rad gestohlen, während es am Baum angelehnt (oder angekettet) ist, weil man sich schnell einen Kaffee vom Bäcker holt, gilt die Haushaltsversicherung nicht mehr.

Wer sein Rad gesamtheitlich versichern möchte, muss mit seinem Versicherer reden. Denn es gibt mittlerweile einige Häuser, die Fahrradversicherungen als eigenständiges Produkt anbieten bzw. das Rad auch außer Haus mitversichern. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) rät hier aber zu einem Vergleich. Je nach Variante können Diebstahl, Teilediebstahl (also wenn Lenker, Sattel oder Reifen gestohlen werden), Vandalismus oder Beschädigung und Verschleiß versichert werden. Aber auch ein Unfall mit Dauerschaden oder ein Schaden, den ein Radler bei jemand anderem verursacht, sind Risiken, deren Abdeckung sich lohnt. Einen Überblick über Anbieter und Kosten bietet auch das Vergleichsportal durchblicker.at.

Was wird im Schadensfall ersetzt?

Ein wesentliches Kriterium bei der Auswahl der Fahrradversicherung ist die Ersatzleistung – also die Frage: Was bekomme ich im Schadensfall? Die VKI-Analyse aus dem Vorjahr zeigt, dass es hier große Unterschiede zwischen den Anbietern gibt. Zehn Anbieter (Bikmo, Fase 24 & Greco, Grawe, Hansemerkur, Hepster, Karl, Uniqa, Wertgarantie, Wype it away, Zurich), die sowohl herkömmliche Fahrräder als auch E-Bikes und Lastenräder versichern, hat der VKI damals unter die Lupe genommen. Dabei zeigte sich eine große Prämienbandbreite: In jeder Modellkategorie gibt es Angebote, die doppelt so teuer sind wie die günstigsten. Generell kann gesagt werden: Bei einem Fahrrad für 1.000 Euro ist man mit rund 60 Euro Jahresprämie dabei, E-Bikes im Wert von 4.000 Euro starten bei 120 Euro, 5.000-Euro-Lastenräder liegen bei knapp 150 Euro – jeweils ohne Selbstbehalt. Wichtig zu beachten ist auch, ob ein Anbieter im Fall des Diebstahls den Neuwert ersetzt oder nur den Zeitwert. (Bettina Pfluger, 4.4.2024)