Wien – Nach der von vielen Diskussionen begleiteten Umgestaltung der inneren Mariahilfer Straße wird nun ohne vergleichbare Aufregung auch der äußere Teil umgebaut. Im Sommer starten die Arbeiten auf einem ersten Abschnitt, der vom Gürtel bis zur Clementinengasse reicht. Die äußere Mahü wird künftig als Einbahnstraße stadtauswärts geführt. Sie bekommt zudem einen baulich getrennten Zweirichtungsradweg sowie breitere Gehsteige und neue Bäume.

Die Pläne wurden am Mittwoch von Verkehrs- und Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) sowie Neos-Mobilitätssprecherin Angelika Pipal-Leixner, Verkehrsplaner Andreas Käfer und Bezirksvorsteher Dietmar Baurecht (SPÖ) präsentiert. Versprochen wurde eine Umgestaltung in eine Flaniermeile samt Reduktion des Pkw-Verkehrs. Eine Fußgängerzone wie im inneren Bereich ist zwar nicht vorgesehen, in Zukunft wird es aber nur mehr eine statt zwei Fahrspuren geben. Dies schafft Platz für bis zu fünf Meter breite Gehsteige und einen Radweg.

Äußere Mariahilfer Straße
Die Autospur stadteinwärts fällt weg und wird zum Radweg. Die Straßenbahngleise in der Mitte bleiben, die Gehsteige werden vergrößert.
Stadt Wien, Illustration: Dialog Plus, Claudia Marschall, Foto: Mobilitätsagentur, Christian Fürthner

"Wir realisieren einen wirklich großen Wurf und setzten dabei auch die Wünsche der Anrainerinnen und Anrainer um", hielt Sima fest. Die Bevölkerung konnte im Vorfeld Vorschläge äußern. Dabei sei eine klimafreundliche Gestaltung häufig genannt worden, hieß es. Nicht angetastet werden die Öffis. Die Straßenbahn behält ihren eigenen Gleiskörper. Auch während der Umbauarbeiten soll diese weitgehend ungestört fahren.

Gewerkt wird auch in einigen Nebenstraßen. Die Palmgasse kann künftig bis zur Robert-Hamerling-Gasse nur mehr mit dem Rad befahren werden. Für Autos ist die Straße, die stadteinwärts gerne als Abkürzung zum Gürtel benutzt wird, dann nicht mehr durchgehend passierbar.

Für Radfahrende gibt es in der äußeren Mariahilfer Straße derzeit nur Rad- und Mehrzweckstreifen – wenn überhaupt.
Stefanie Rachbauer

Die Fertigstellung des ersten Abschnitts ist für Sommer 2025 anvisiert. 2026 folgt der Bereich zwischen Clementinengasse und Anschützgasse, danach widmet man sich dem Teil bis zur Schlossallee. Verknüpft werden die Bauarbeiten mit anstehenden Sanierungen etwa bei den Wasserleitungen. Das Grätzl wird auch neu an die Fernwärme beziehungsweise Fernkälte angeschlossen. Damit soll verhindert werden, dass in einigen Jahren erneut aufgegraben werden muss.

Die Verkehrsberuhigung der inneren Mariahilfer Straße fand noch unter der grünen Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou statt. Der nunmehrige Parteivorsitzende der Grünen, Peter Kraus, zeigte sich in einer Reaktion zufrieden. Verkehrsberuhigung werde nun auch über den Gürtel gebracht, damit gehe eine Erfolgsgeschichte weiter, hielt er fest. (APA, 3.4.2024)