Borderlands
"Borderlands" istwohl diebekannteste Marke von Gearbox. In diesem Jahr erscheint ein dazu passender Film.
Gearbox

Am Donnerstag vermeldete die schwedische Embracer Group, man habe sich mit dem US-Publisher Take-Two geeinigt. Das erst 2021 für 363 Millionen US-Dollar gekaufte Entwicklerstudio Gearbox, das unter anderem für die erfolgreiche "Borderlands"-Spieleserie verantwortlich ist, wird demnächst erneut den Besitzer wechseln.

Restrukturierung

Im Kaufpreis, der mit 460 Millionen US-Dollar angegeben wurde, inbegriffen sind die Studios in Texas, Montreal und Quebec. Die Marken von Gearbox, allen voran "Borderlands", "Homeworld", "Risk of Rain", "Brothers in Arms" und "Duke Nukem" gehören ab dann ebenfalls Take-Two. Gearbox Publishing, ehemals Perfect World Entertainment, mit Sitz in San Francisco bleibt im Besitz von Embracer, genau wie die dazugehörigen Töchterfirmen Cryptic Studios und Lost Boys Interactive.

Grund für den Verkauf sind finanzielle Probleme des Publishers Embracer, der in den letzten Jahren dutzende Studios und auch Publisher einkaufte. Nachdem ein Milliardendeal im Vorjahr geplatzt war, muss nach diversen Studioschließungen im Vorjahr nun zusätzlich umstrukturiert werden. In der offiziellen Stellungnahme durch Embracer-CEO Lars Wingefors heißt es: "Durch die Transaktion verringern wir das Geschäftsrisiko und verbessern die Rentabilität, während wir uns zu einem schlankeren und stärker fokussierten Unternehmen entwickeln."

Hartes Jahr

Vor allem die Schließung des "Gothic"-Studios Piranha Bytes hat im Vorjahr für Schlagzeilen gesorgt, genau wie der Absturz der Embracer-Group-Aktie um 40 Prozent. Auch in Österreich wurden Studios der Embracer Group geschlossen, die Wiener Tochter THQ Nordic scheint bisher von den Umstrukturierungen verschont geblieben zu sein. Weiterhin im Besitz der Embracer Group ist die "Der Herr der Ringe"-Lizenz, die derzeit etwa von Amazon Games für ein neues Spiel genutzt wird.

Wie sich der europäische Publisher in den kommenden Jahren weiterentwickeln kann und muss, bleibt abzuwarten. Generell wird die Branche seit mehreren Monaten von Massenentlassungen gebeutelt, was zusätzlich zu etlichen Studioschließungen derzeit eine unsichere Zukunft für viele zeichnet. (aam, 29.3.2024)