Julia Hickelsberger-Füller (3. v. re.) kehrt in den Kader zurück.
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Wien – Mit bewährtem Spielerinnenstamm, einer Rückkehrerin und einer Torhüterinnen-Veränderung bestreitet das heimische Frauen-Fußball-Nationalteam den Auftakt zur Qualifikation für die EM 2025. Wie Teamchefin Irene Fuhrmann am Mittwoch bei einem Medientermin bekannt gab, steht die wieder fitte Julia Hickelsberger-Füller im Kader für die Spiele gegen Deutschland in Linz (5.4.) und in Polen (9.4.). Die junge Sturm-Graz-Keeperin Mariella El Sherif ersetzt Isabella Kresche.

Am Ostermontag versammelt Fuhrmann ihre Mannschaft in Windischgarsten und startet in die Vorbereitung für das Quali-Doppel. Im Gegensatz zum Trainingslager in Spanien im Februar ist Hickelsberger-Füller mit von der Partie. Österreichs Fußballerin des Jahres 2022 hatte mit muskulären Problemen zu kämpfen gehabt und war immer wieder verletzt. "Sie hat ein sehr schweres Jahr hinter sich, hat nur wenig kontinuierlich trainiert. Dementsprechend klug müssen wir vorgehen", sagte Fuhrmann, die offen ließ, ob die Hoffenheim-Legionärin schon eine Kandidatin für die Startelf ist.

Teilweise wenig Spielpraxis

Den Wechsel bei den Torhüterinnen begründete die 43-Jährige damit, dass Kresche bei Sassuolo "in den letzten Monaten nur sehr wenig Spielpraxis sammeln konnte". Dass momentan nicht alle ihrer Teamstützen - so zum Beispiel auch Laura Feiersinger von der AS Roma - in ihren Klubs gesetzt sind, beschäftigt Fuhrmann. "Natürlich ist das Wunschszenario für jeden Teamchef eines Nationalteams, dass alle Spielerinnen, die zu uns kommen, in ihren Vereinen möglichst immer über 90 Minuten auf dem Platz stehen. Das ist definitiv derzeit nicht der Fall."

Noch nicht im Aufgebot, aber auf Abruf stehen die zuletzt langzeitverletzten Lara Felix (1. FC Nürnberg) und Laura Wienroither. Letztere war nach ihrem Kreuzbandriss bei Arsenal London wieder in den Kader gerückt. "Laura hatte jetzt zehn Monate lang keine Wettkampfbelastung. Wir haben volles Programm, zwei Qualifikationsspiele. Insofern wäre es schon ein sehr hohes Risiko. Wir sind froh, dass sie endlich wieder zurück ist und hoffen, dass sich jetzt alles positiv entwickelt", erklärte Fuhrmann.

Volle Linzer Arena als Ziel

Die Teamchefin betonte erneut die Favoritenrolle Deutschlands. Um so wichtiger seien im Kampf um die EM-Tickets die Spiele gegen Polen und Island. "Dennoch ist es ein unheimlich lässiger Auftakt gegen eine der besten Mannschaften antreten zu dürfen und auch gleich zuhause starten zu können in einer wunderschönen Arena, die wir hoffentlich doch noch anständig voll bekommen. Nur dann wird es die Atmosphäre in dem großen Stadion geben, die dieses Spiel auch verdient hat." Für die Partie in der Raiffeisen Arena wurden bisher 4.500 Tickets abgesetzt.

Dass der Abschluss der Quali-Gruppenphase mit den Matches am 12. und 16. Juli gegen Polen und Deutschland mitten im Sommer liegt, gefällt Fuhrmann gar nicht. "Für uns ist dieser Termin ungünstig, weil unsere Spielerinnen erst im Juni in Urlaub gehen können. Die Meisterschaften beginnen aber teilweise erst spät, im September, weil Olympia im August ist. Wir werden da ein großes Thema haben, dass unsere Spielerinnen in einem guten physischen Zustand im Juli zu uns kommen. Das wird sehr herausfordernd."

Die zeitliche Nähe zum EM-Endspiel der Männer in Deutschland (14. Juli) stört sie hingegen nicht. "Wir würden gerne Österreich rund ums EM-Finale unterstützen", meinte Fuhrmann schmunzelnd. Nach dem 6:1-Erfolg über die Türkei lobte sie die Männer-Elf gebührend: "Man hat auch gestern wieder gesehen, dass man diesem Team alles zutrauen kann und vor allem, dass die sich es auch selber zutrauen." Voraus haben die Frauen übrigens den Männern, dass sie kommende Woche als erste die neuen ÖFB-Teamdressen tragen dürfen, die am Donnerstag präsentiert werden. (APA, 27.3.2024)