Chinesische Arbeiter laden Stahlrohre ab
Chinas Staatsführung buhlt trotz vieler Vorbehalte um ausländische Investitionen.
AP/Tatan Syuflana

China treibt eine Charmeoffensive zum Anlocken ausländischer Direktinvestitionen auf höchster Ebene voran. Präsident Xi Jinping traf am Mittwoch führende Vertreter der US-Wirtschaft in der großen Halle des Volkes in Peking. Unter den rund 20 ausschließlich männlichen Firmenchefs waren unter anderen Stephen Schwarzman, Mitbegründer und CEO der Private-Equity-Firma Blackstone, Fedex-Chef Raj Subramaniam und Cristiano Amon, der den Chiphersteller Qualcomm führt.

"Die Geschichte der chinesisch-amerikanischen Beziehungen ist eine Geschichte des freundschaftlichen Austauschs zwischen unseren beiden Völkern", sagte Xi laut staatlichen Medien. Er forderte die beiden Länder auf, "Gemeinsamkeiten zu suchen und mehr Konsens zu schaffen". Laut einem Insider dauerte das Treffen rund 90 Minuten.

Wachstum ankurbeln

"Chinas Entwicklung hat alle Arten von Schwierigkeiten und Herausforderungen durchlaufen, um dorthin zu gelangen, wo es heute steht", sagte Xi laut staatlichen Medien. Trotz anders lautender Unkenrufe habe die Entwicklung noch nicht ihren Höhepunkt erreicht.

Die Führung in Peking möchte das Wachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt in diesem Jahr ankurbeln, nachdem die ausländischen Direktinvestitionen in China im Jahr 2023 um acht Prozent zurückgegangen sind. Die Volksrepublik stellt ausländischen Unternehmen angesichts sinkender Investitionen nunmehr ein Ende der Benachteiligung in Aussicht. Sie sollen künftig genauso behandelt werden wie heimische Unternehmen, hatte Vizehandelsminister Guo Tingting jüngst gesagt, aber keine Details genannt.

Bereiche öffnen

Auch sollen wichtige Bereiche der Industrie und der Finanzbranche geöffnet, mehr Marktchancen geschaffen und ein multilaterales Handelssystem mit der WTO als Kernstück entschlossen verteidigen werden.

Seit Jahren klagen westliche Firmen über einen ungleichen Marktzugang in China. Zugleich ermutigen westliche Regierungen die Unternehmen im Rahmen einer sogenannten De-Risking-Strategie, Lieferketten und Betriebe außerhalb Chinas zu verlegen, um wirtschaftlich weniger abhängig von der Volksrepublik zu werden. Peking hat viele Investoren mit der Einführung eines umfassenden Antispionagegesetzes, rigider Corona-Beschränkungen und Razzien bei Beratungsunternehmen verschreckt. (Reuters, 27.3.2024)