Die Stadt Wien führte am Dienstag umfangreiche Kontrollen in zwei Wohnhäusern im 20. Bezirk durch. Die Gebäude werden hauptsächlich von Flüchtlingen bewohnt, die dort oft hohe Mieten für schlecht ausgestattete und heruntergekommene Wohnräume bezahlen. Zuvor hatte der ORF-"Report" über desolate Wohnungen, die teuer an Flüchtlinge vermietet werden, berichtet.

Bei den Razzien stellten Magistrat und Polizei außerdem schwere Sicherheitsmängel fest, wie die "Krone" zuerst berichtete.

Ein Mann geht den Gang in einem heruntergekommenen Wohnhaus entlang.
Mehrere von Flüchtlingen bewohnte Wohnhäuser in Wien fallen durch schlechten Zustand auf.
christian fischer

Noch vor Ort wurde für 23 Wohnungen die Stromzufuhr gekappt. Denn um den Strom nicht bezahlen zu müssen, wurden die Zähler illegal überbrückt. Weil dadurch Brandgefahr entsteht, schalteten die Wiener Netze den Strom ab, berichtet die Stadt.

Darüber hinaus seien "zahlreiche bauliche Änderungen" festgestellt worden. Dazu zählten etwa nicht genehmigte Duschen und WCs. Die "Krone" berichtet außerdem von massiver Schimmelbildung in einigen Räumen.

Verdacht auf Scheinfirmen

Die Landespolizeidirektion berichtet von 122 Identitätsfeststellungen bei dem Einsatz. Die Finanzpolizei habe "umfangreiche Ermittlungen wegen des Verdachts auf Gründung von Scheinfirmen eingeleitet sowie weitere Untersuchungen in Bezug auf Vermietung, Verpachtung und Steuerhinterziehung durchgeführt".

Die beiden Gebäude gehören zu einer Reihe von Wohnhäusern, die schon seit längerem für ihren schlechten Zustand bekannt sind – und die zahlreichen Flüchtlinge, die dort unter miserablen Bedingungen hausen. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) kündigte weitere Kontrollen in diesem Bereich an. (red, 26.3.2024)