Radfahrer in der Innenstadt
Nach Angaben der Stadt wurden seit dem Start der Legislaturperiode im Herbst 2020 mehr als 75 Millionen Euro in Rad-Infrastruktur-Projekte investiert.
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Wien – In Wien werden heuer 46 Radwegprojekte mit einer Gesamtlänge von fast 20 Kilometer angegangen. Die entsprechenden Pläne sind am Donnerstag von Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) präsentiert worden. Gewerkt wird in zahlreichen Bezirken, wobei der Fokus auf Bauen und weniger auf Pinseln liegt. Denn bei mehr als 80 Prozent der Anlagen handelt es sich um baulich getrennte Radverbindungen. Dazu kommen eigens ausgewiesene Fahrradstraßen. Klassische Radfahrstreifen würden hingegen aus Sicherheitsgründen kaum mehr umgesetzt, erläuterte Sima.

Die neuen Projekte in Sachen Rad-Infrastruktur schlagen mit rund 25 Millionen Euro zu Buche. Bisher wurden laut Stadt in der laufenden Legislaturperiode 50 Kilometer neue Radverbindungen umgesetzt oder entsprechende Projekte zumindest gestartet. Die Investitionen beliefen sich auf mehr als 75 Millionen Euro.

Heuer soll der Startschuss für eine vier Kilometer lange Trasse durch den Westen Wiens sowie für wichtige Lückenschlüsse fallen. Die Radverbindung gen Westen führt vom Neubaugürtel in den 15. und den 14. Bezirk. Highlight ist ein 1,3 Kilometer langer Zwei-Richtungs-Radweg auf der Hütteldorfer Straße – der zudem von 34 neuen Bäumen gesäumt werden soll. Heuer widmet man sich dem Abschnitt vom Neubaugürtel bis zur Wurmsergasse, weiter über die Wasserwelt bis zur Johnstraße. Die Bauarbeiten sollen Ende April starten, der erste Teil der Umgestaltung soll bis Jahresende fertig sein. Bis 2026 soll die Radverbindung dann weiter nach Baumgarten führen.

In Simmering wird auf der Rinnböckstraße auf 1,2 Kilometer eine Bike-Anlage gebaut, die parallel zur Simmeringer Hauptstraße führt. In Hernals entstehen auf der Alszeile 850 Meter. Als Entschärfung einer nicht ungefährlichen Passage gilt ein Lückenschluss im Bereich Getreidemarkt. Von der Friedrichstraße bis zur Gauermanngasse wird ein baulich getrennter Streifen errichtet. Damit soll es für Radlerinnen und Radler einfacher werden, auf die Zweierlinie zu gelangen.

Praterstraße wird bis Sommer fertig umgestaltet

Im Alsergrund wird eine Route vom Gürtel bis zum Donaukanal eingerichtet. Konkret werden bis 2025 die Alserbachstraße und die Fuchsthallergasse entsprechend umgestaltet. Auch der dort befindliche Julius-Tandler-Platz, aktuell ein derzeit eher asphaltlastiger Verkehrsknotenpunkt, soll in weiterer Folge klimafit umgestaltet werden. Größere Vorhaben wurden auch für die Bezirke Floridsdorf, Döbling, die Josefstadt oder die Donaustadt angekündigt. Das Ausbauprogramm für Floridsdorf wurde bereits im Februar präsentiert.

Abseits davon laufen auch noch Projekte, die bereits in den Vorjahren präsentiert wurden und heuer finalisiert werden. Darunter fällt die Umgestaltung der Praterstraße: Hier wurde zwar auf der stadtauswärts führenden Seite bereits der breite Zwei-Richtungs-Radweg eröffnet, stadteinwärts ist bis zum Sommer 2024 aber auch wieder ein 1,5 Meter breiter Ein-Richtungs-Radweg verfügbar. Der neue Radweg auf der Aspernbrücke soll ab Juni 2024 nach der umfassenden Sanierung befahrbar sein. Der Baustart für die Umgestaltung der Wagramer Straße zwischen Donauzentrum und Kagraner Platz ist vor kurzem erfolgt, eine Fertigstellung wird bis Sommer 2025 angepeilt. (krud, APA, 22.3.2024)