Am 15. März startete mit der Schweizerhaus-Eröffnung die Hauptsaison im Prater. Nun wurden die neuen Fahrgeschäfte präsentiert.
Regine Hendrich

Der Wiener Prater – genau gesagt, jener Teil, der Vergnügungspark ist – kehrt zurück zu seinen Wurzeln. Seit seiner Entstehung ab 1766 ist das Gelände als "Wurstelprater" bekannt. Anlässlich der Weltausstellung 1873 sollte aber ein anderer Name her: einer, der moderner und aufgeschlossener wirkt. Zugetraut wurde das damals dem Begriff "Volksprater" – und das Areal wurde so getauft. Doch die Zeiten haben sich geändert: Die Begegnung von Menschen verschiedener Herkunft und unterschiedlichen sozialen Hintergrunds stehe in Wien heute auf der Tagesordnung, hieß es am Mittwoch vonseiten der Prater Wien GmbH. Daher wird erneut umbenannt: Der im Volksmund ohnehin weiter verwendete Name "Wurstelprater" ist nun, zum Start der Hauptsaison, wieder die offizielle Bezeichnung.

Die kommt übrigens von der volkstümlichen Figur des Hanswurst, einem Vorgänger des Kasperls. Sogenannte Wursteltheater legten den Grundstein für den Prater, wie Werner Michael Schwarz, Kurator des neuen Pratermuseums, erklärte. Dieses widmet sich der Geschichte des Vergnügungsparks und ist eine von mehreren neuen Attraktionen, die bereits aufgesperrt wurden oder dies demnächst werden.

Wasser, Trampolin und Gast-Achterbahn

In der Magic World Vienna entführen Zauberkünstler Gäste in die Welt der Magie, mit dem River Rafting kommt ein neues Wasserfahrgeschäft, und hinter der Attraktion Après Ski Party verbirgt sich ein neuer Irrgarten. Eine der größten Modellbahnanlage der Welt, das Königreich der Eisenbahnen, präsentiert sich nach ausführlichen Renovierungen in neuem Gewand. Im Indoor-Trampolinpark Jumpworld One können 150 Gäste pro Stunde "in die Luft gehen".

Mit deutlich größeren Kapazitäten kann jedoch der Olympia Looping aufwarten. Die größte transportable Achterbahn der Welt mit fünf Loopings gastiert heuer zum fünften Mal im Wiener Prater. Sie kann bis zu 3.000 Gäste pro Stunde abfertigen. Und mit dem Laserdance wird im Laufe des Jahres die "leistungsstärkste Version des besten Flatrides der Welt" eröffnet. Indoor und somit wetterfest platziert, verspricht das Fahrgeschäft vom Typ Break Dance 5 – zusätzlich zum bereits bestehenden Breakdance – "unvorhersehbare 360-Grad-Drehungen".

Publikumsmagnet

Im Herbst soll schließlich der lang angekündigte Wiener Looping eröffnen. Die 31 Meter hohe Achterbahn wird eine Straße überqueren und auf eine Geschwindigkeit von bis zu 81 km/h beschleunigen. Ein Rechtsstreit hatte die Eröffnung zuletzt immer wieder verzögert. Vergleichbare Attraktionen in anderen Ländern hätten 400.000 bis 500.000 zusätzliche Besucher pro Jahr angelockt, sagt Betreiber Stefan Sittler-Koidl, der sich auch für Wien einen großen Erfolg verspricht.

So könnte der Wunsch von Praterverband-Präsidentin Silvia Lang in Erfüllung gehen: Im Vorjahr knackte der Prater erstmals die Sieben-Millionen-Besucher-Marke, "vielleicht gelingt uns heuer wieder ein neuer Rekord". (APA, rach, 20.3.2024)