Laut Berichten hat der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant ein Poster der drei wichtigsten Hamas-Anführer im Gazastreifen in seinem Büro hängen. Nach aktuellen US-Angaben dürfte es Israel in der Vorwoche gelungen sein, einen dieser Männer, nämlich Marwan Issa, die Nummer drei hinter Anführer Yahya Sinwar und dem obersten Befehlshaber Mohammed Deif, auszuschalten.

Kinder in Rafah.
Kinder bei der Essensausgabe in Rafah.
IMAGO/Rizek Abdeljawad

Neben der Bescheinigung dieses Erfolgs versuchen die USA derzeit jedoch vorrangig, Israel von der geplanten Bodenoffensive gegen die Hamas im mit Flüchtlingen überfüllten Rafah abzubringen. Doch Premier Benjamin Netanjahu hält an seinen Plänen fest. Daran hat offenbar auch das abendliche Telefonat mit US-Präsident Joe Biden am Montag nichts geändert. Biden hatte ihn darin aufgefordert, zunächst ein Team aus Vertretern von Militär, Geheimdiensten und Spezialisten für humanitäre Hilfe nach Washington zu entsenden.

Indes ist die vom Mossad angeführte Delegation wieder aus dem vermittelnden Emirat Katar abgereist. Dort werden derzeit die Verhandlungen über eine Feuerpause fortgeführt. Noch diese Woche wird in Saudi-Arabien und Ägypten erneut US-Außenminister Antony Blinken erwartet.

Blinkens nächste Nahost-Reise

Blinken will ein eine "sofortige Feuerpause" verhandeln, die "die Freilassung aller verbleibenden Geiseln" und mehr humanitäre Hilfe für Gaza sicherstellt, um die Hungersnot noch abzuwenden. Laut Katar ist ein Deal jedoch noch fern.

Auf dem Tisch liegt derzeit ein israelischer Vorschlag für eine sechswöchige Feuerpause und einen Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge. Offenbar verlangt die Hamas nicht mehr, dass Israel den Krieg beendet, bevor erste Geiseln freikommen. Eine dauerhafte Einstellung der Kämpfe bleibt jedoch aus Hamas-Sicht die Voraussetzung für weitere Geiselfreilassungen.

Indes meldete Israel die Tötung von 50 Terroristen im umkämpften Al-Shifa-Spital. Die Hamas sprach ihrerseits von zwanzig Toten, darunter sechs Frauen und Kinder, nach israelischen Luftangriffen in Rafah. (fmo, 19.3.2024)