Person beim Einkaufen in Wien
Einkäufer auf der Mariahilfer Straße in Wien.
APA/ALEX HALADA

Wien – Während die Inflation in der Eurozone im Februar nur um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen ist, lag die Inflationsrate nach harmonisierter Berechnungsart (HVPI) in Österreich bei 4,2 Prozent. EU-weit bleibt Österreich damit in Sachen Teuerung im Spitzenfeld. Nur in Rumänien, Kroatien und Estland ist die Inflationsrate noch höher.

Der Preisauftrieb hat sich aber auch in Österreich weiter verlangsamt. Der nationale Verbraucherpreisindex (VPI) lag bei 4,3 Prozent, das ist der niedrigste Wert seit Dezember 2021. Vom Stabilitätsziel der Europäischen Zentralbank von 2,0 Prozent ist Österreich damit aber weiterhin weit entfernt. "Der Rückgang von 4,6 Prozent im Jänner auf 4,3 Prozent im Februar ist vor allem darauf zurückzuführen, dass der Preisdruck bei Lebensmitteln deutlich nachgelassen hat, auch die Preise in Restaurants sind nicht mehr ganz so stark gestiegen wie zuletzt", sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Montag.

"Die Treibstoffpreise hingegen, die in den Monaten davor im Jahresvergleich merklich gefallen waren, sind nahezu unverändert geblieben", erklärte Thomas. Verglichen mit dem Vormonat ist das Preisniveau jedoch wieder angestiegen, Waren und Dienstleistungen kosteten um 0,7 Prozent mehr als im Jänner. Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der den täglichen Einkauf widerspiegelt und überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält, stieg im Februar im Jahresabstand um 5,4 Prozent (Jänner: plus 6,5 Prozent). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe beinhaltet, stieg im Jahresvergleich um 4,9 Prozent (Jänner: plus 5,0 Prozent).

Restaurants und Hotels bleiben Preistreiber

Der Anstieg der Preise für Restaurants und Hotels (durchschnittlich plus 8,3 Prozent) beeinflusste die Inflationsrate mit plus 1,09 Prozentpunkten und war damit insgesamt erneut der wichtigste Treiber der Inflation im Jahresvergleich. Die Teuerung fiel allerdings etwas weniger stark aus als im Jänner. Das Essen und Trinken außer Haus verteuerte sich im Februar zumindest weniger stark als im Vormonat. Gesunken ist der Preisdruck laut den Statistikern auch bei Übernachtungen in Hotels. Lag der Preisanstieg dort im Jänner noch bei 9,4 Prozent, bremste er sich im Februar bei 5,8 Prozent ein. Fachleute verweisen darauf, dass in personalintensiven Branchen wie der Gastronomie nun die Lohnzuwächse der Belegschaft an die Kundschaft weitergereicht werden. Günstiger wird der Restaurantbesuch also in naher Zukunft kaum.

Die Preise für Wohnen, Wasser und Energie erhöhten sich durchschnittlich um 4,2 Prozent. Das entspricht dem Anstieg im Jänner. Etwas weniger stark haben hingegen die Mieten (inklusive Neuvermietungen) angezogen. Sie stiegen um 8,6 Prozent, im Jänner lag der Zuwachs noch bei 9,1 Prozent. Diese Entwicklungen wurden durch die weniger stark gesunkenen Preise für Haushaltsenergie kompensiert, heißt es bei der Statistik Austria. Lag der Rückgang im Jänner noch bei 5,4 Prozent, verzeichnen die Statistiker im Februar ein Minus von 3,7 Prozent. Leicht dämpfend wirkten Strompreisbremse, Netzkostenzuschuss und Stromkostenergänzungszuschuss. Die Strompreise sanken im Februar um 3,4 Prozent. Deutlich günstiger wurde es für Fernwärmekunden, im Februar gingen die Preise erneut um 12,7 Prozent zurück. Gas hingegen hat sich um 11,9 Prozent verteuert. (rebu, 18.3.2024)