Paktika
Archivaufnahme aus der Provinz Paktika.
APA/AFP/AHMAD SAHEL ARMAN

Kabul/Islamabad – In Afghanistan sind in der Nacht auf Montag nach Angaben der herrschenden radikalislamischen Taliban mindestens acht Menschen bei pakistanischen Luftangriffen getötet worden. Kampfjets hätten gegen drei Uhr (Sonntag, 23 MEZ) zivile Wohnhäuser in den grenznahen Provinzen Khost und Paktika angegriffen, erklärte ein Taliban-Sprecher. Die Getöteten seien fünf Frauen und drei Kinder. Die Taliban sprachen von einem "Angriff auf die Souveränität Afghanistans" und führten Vergeltungsschläge aus. Man habe "pakistanische Militärzentren" entlang der Grenze angegriffen, teilte das Taliban-Verteidigungsministerium am Montag mit.

Das pakistanische Außenministerium erklärte, es seien Antiterroreinsätze in der Grenzregion auf afghanischem Boden vorgenommen worden. Um welche Art Einsätze es sich handelte, ließ die Regierung in Islamabad offen. Allerdings hieß es weiter, nach einem Angriff auf einen pakistanischen Militärposten am Samstag sei die militante Gruppe Hafis Gulf Bahadur Ziel des Einsatzes gewesen.

Spannungen mit Pakistan

Seit der Rückkehr der Taliban an die Macht im August 2021 haben die Spannungen zum Nachbarstaat Pakistan zugenommen. Die pakistanische Regierung wirft militanten Gruppen aus Afghanistan vor, bewaffnete Angriffe in Pakistan ausgeführt zu haben.

Viele der Angriffe in Pakistan werden den pakistanischen Taliban (TTP) zugeschrieben. Die pakistanische Regierung wirft Afghanistan vor, die Extremisten würden das Nachbarland als Ausgangspunkt für die Anschläge nutzen. Die in Afghanistan herrschenden Taliban bestreiten das. "Pakistan sollte nicht Afghanistan die Schuld geben am Kontrollverlust, der Inkompetenz und den Problemen auf seinem eigenen Staatsgebiet", sagte ein Taliban-Sprecher am Montag.

Die TTP streben den Sturz der Regierung an und wollen Pakistan nach einer fundamentalistischen Auslegung des Islam führen. Die Islamisten haben in den vergangenen Jahren tausende Soldaten, Polizisten und Zivilisten bei Bombenanschlägen und Selbstmordattentaten getötet. (APA, Reuters, 18.3.2024)