Für Michael Gregoritsch und den SC Freiburg geht es nun gegen West Ham.
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Freiburg im Breisgau / Nyon – Die Reise des SC Freiburg in der Fußball-Europa-League geht auch dank Goldtorschütze Michael Gregoritsch nach einem "Spiel für die Ewigkeit" weiter. Der ÖFB-Teamstürmer schoss den deutschen Bundesligisten am Donnerstag gegen Lens mit dem Treffer zum 3:2-Endstand in der Verlängerung ins Achtelfinale. Dort waren die Breisgauer vergangene Saison an Juventus Turin (0:1,0:2) gescheitert. Diesmal gilt es gegen West Ham United zu bestehen, wie die Auslosung am Freitag in Nyon ergab.

Damit kommt es zu einer Neuauflage des Duells, in der Gruppenphase hatten die Freiburger mit 1:2 und 0:2 den Kürzeren gezogen. Im ersten Spiel haben die Freiburger am 7. März Heimrecht, die Retourpartie folgt eine Woche später. Gregoritsch hatte schon zuvor davon gesprochen, dass alle Gegner "irgendwie geil" wären. Die Zielsetzung ist klar. "Wichtig ist für mich, ich spiele nicht Europa League, damit ich was erleben darf, sondern möchte weiterkommen", sagte der 29-jährige Steirer. Als Kampfansage solle das aber nicht verstanden werden.

Auslosung.
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"Wir freuen uns auf einen großen Gegner", so Gregoritsch. Dank vier Toren ist ihm schon jetzt seine trefferreichste EL-Saison sicher, nachdem er bei der Premiere 2022/23 dreimal erfolgreich gewesen war. Nun bieten sich gegen den Conference-League-Sieger der vergangenen Saison zwei weitere Chancen, sein Torkonto aufzubessern.

Achter Pflichtspiel-Saisontreffer

Der achte Pflichtspiel-Saisontreffer von Gregoritsch war Gold wert. Das nicht nur aufgrund der Fortsetzung der europäischen Saison, sondern auch da die Freiburger nach fünf sieglosen Pflichtspielen wieder einmal über einen vollen Erfolg jubeln durften. "EURO-WAHNSINN! Der eingewechselte Gregoritsch trifft zum 3:2 (99.), versetzt das gesamte Stadion und Trainer Streich in Ekstase", schrieb die "Bild". Der zur Pause gekommene Angreifer wollte per Kopf auf Roland Sallai verlängern, schuf sich dabei aber selbst die ideale Vorlage und vollendete souverän.

"Es ist ein gewonnenes Kopfballduell, das ist dann bei uns so ein Ablauf, dass einer von uns hoch geht und einer hinten ran geht. Ich gehe nach und sehe, dass Tormann und Verteidiger wegrutschen. Irgendwie bleibt der Ball vor mir liegen. Sie wissen gar nicht, was für einen Puls man da hat, wenn man den Ball da vorbei legt", sagte Gregoritsch. Man habe da so eine Millisekunde Zeit und denke sich "Lecko Mio, wenn der jetzt so reingeht". Danach sei eine "riesige Erleichterung" zu spüren gewesen.

Auch deshalb, da er in der Nachspielzeit der regulären Spielzeit eine Kopfballchance ausgelassen hatte. "Den Kopfball in der 95. Minute macht der Gregerl normal immer. Er hat sich dann geschüttelt und dann macht er in der Verlängerung das Tor", sagte Freiburg-Trainer Christian Streich. Das und die Aufholjagd an sich seien auch Zeichen von extremer psychischer Stabilität gewesen. Ähnlich viel Anteil am Erfolg gegen die ohne den gesperrten Kevin Danso angetretenen Franzosen hatte Sallai, der nach einem 0:2 zur Pause mit einem Doppelpack (67., 92.) die Wende eingeleitet hatte.

"Es ist unfassbar, ein Spiel, das für die Ewigkeit bleibt, über das ewig gesprochen wird. Das wir ein Teil davon sein durften, ist etwas Besonderes", betonte Gregoritsch. Streich zog "den Hut" vor der Leistung seines Teams, in dem Philipp Lienhart (verletzt) und Junior Adamu (Ersatz) keine Rolle spielten. "Es war etwas ganz, ganz Außergewöhnliches", betonte der 58-Jährige. Das auch dank der Stimmung im Stadion. Laut Gregoritsch hätten die Fans eine "einzigartige" Performance abgeliefert. "Es macht eben einen Unterschied, wenn du ein ganz deutliches Heimspiel hast."

Liverpool vs. Sparta Prag

Zumindest ein weiteres Mal kommen die Anhänger in den Genuss einer EL-Heimpartie. Der zweite deutsche Vertreter Bayer Leverkusen bekommt es mit Karabach Agdam zu tun, das als erster Klub aus Aserbaidschan im Europacup-Achtelfinale vertreten ist. Liverpool misst sich mit Sparta Prag. Dessen Lokalrivale Slavia Prag trifft auf AC Milan. Die weiteren Duelle lauten AS Roma gegen Brighton & Hove Albion, Olympique Marseille gegen Villarreal, Benfica Lissabon gegen Glasgow Rangers und Sporting Lissabon gegen Atalanta Bergamo. (APA, 23.2.2024)

Achtelfinal-Auslosung der Europa-League am Freitag in Nyon:

Sparta Prag - Liverpool
Olympique Marseille - Villarreal
AS Roma - Brighton & Hove Albion
Benfica Lissabon - Glasgow Rangers
SC Freiburg (Lienhart, Gregoritsch, Adamu) - West Ham United
Sporting Lissabon - Atalanta Bergamo
AC Milan - Slavia Prag
Karabach Agdam - Bayer Leverkusen

Spieltermine: Hinspiele am 7. März, Rückspiele am 14. März

Viertelfinale: 11./18. April
Semifinale: 2./9. Mai
Finale am 22. Mai in Dublin