Zuerst die gute Nachricht: Eine breite, beeindruckende Zeichensetzung gegen rechtsextreme Ideen, absurde Hetze und einkalkulierte Ausgrenzung ist glücklicherweise doch möglich! Diese Zeichensetzung vereint Linke, Bürgerliche, Liberale, auch Konservative, die sich im Sinne einer wichtigen, übergeordneten Sache wenigstens vorübergehend zusammenraufen, um es nicht so weit kommen zu lassen, wie es in Europa schon einmal gekommen ist.

Kundgebung gegen die AfD und Rechtsextremismus am Samstag 21.01.2024 auf dem Roemerberg in Frankfurt am Main.
Kundgebung gegen die AfD und Rechtsextremismus am Samstag 21.01.2024 auf dem Roemerberg in Frankfurt am Main.
IMAGO/epd

Unterstrichene Wichtigkeit

Man weiß es besser, man kann es besser. Hofft man. Je breiter so ein Bündnis wird, desto gewichtiger wird es.

Landesweit fanden in vielen Städten Demonstrationen statt, mit Menschenmengen überfüllte Straßen und öffentliche Plätze unterstrichen die Wichtigkeit. Es macht Hoffnung. Und: Es ist dringlich. Die Zeit wird knapp. Um Erich Kästner zu zitieren: "Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf." So, das war sie auch schon, die gute Nachricht.

Schweigende Mehrheit, plötzlich laut

Jetzt folgt die andere: Es sind Menschenmassen in Deutschland, die da in übergreifender Dringlichkeit demonstrieren gehen und die schweigende Mehrheit plötzlich laut machen. In Österreich pennt man gerne weiter in der Pendeluhr. Das ist die halbschlechte Nachricht.

Die ganz üble Nachricht ist: Wenn man nicht gerade zu Viktor Orbán nach Ungarn schielt. (Julya Rabinowich, 22.1.2024)