Energie ist viel mehr als bloß der Strom aus der Steckdose – überall um uns herum schwirrt sie herum. Doch wertvoll wird sie erst, wenn wir sie direkt nutzen können, zum Beispiel als Strom oder zum Heizen. Über viele tausend Jahre haben wir nur die Muskelkraft unseres Körpers oder die von Tieren genutzt. Mit der Entdeckung des Feuers kam Brennholz als Energiequelle hinzu und auch Wasser- und Windkraft wurde genutzt, anfgangs vor allem, um Getreide zu mahlen. Richtig rund ging es aber erst mit der Industriellen Revolution ab Mitte des 18. Jahrhunderts: Mit Kohle, Öl und Gas standen der Menschheit plötzlich riesige Mengen an günstiger Energie zur Verfügung, die Maschinen, Autos und Flugzeuge antrieb.

Jetzt müssen aber dringend Alternativen zu den fossilen Brennstoffen her, die dem Klima schaden und die Erde zunehmend ungemütlich machen. Zum Glück gibt es weltweit Forscherinnen und Tüftler, Unternehmer und Expertinnen, die sich damit beschäftigen, wie wir die Energie um uns herum nutzbar machen können. Manche Ideen sind schon ausgereift, andere können vielleicht erst in ferner Zukunft oder überhaupt nie umgesetzt werden. Deshalb ist es wichtig, nicht nur auf Wunderlösungen zu warten, sondern die sauberen Energien zu nutzen, die wir heute schon gut verwenden können, etwa Sonne und Wind.

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Mit der Sommerhitze im Winter heizen

Im Winter müssen wir viel Energie verwenden, um Gebäude zu heizen – dabei gäbe es die Hitze im Sommer kostenlos. Deshalb versuchen Forscherinnen und
Forscher, die Hitze aus dem Sommer zu speichern, etwa indem Wasser durch die Sonne oder durch die Abwärme von Klimaanlagen erwärmt wird. Das heiße Wasser wird dann tief in den Boden gepumpt, wo es kaum abkühlt.

Tief unten ist es heiß

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Man glaubt es kaum: Mehr als 99 Prozent der Erdmasse sind heißer als 1.000 Grad. Bisher wird diese Energie aber kaum genutzt. Möglich ist das mit Geothermie-Anlagen, die Wasser tief unter die Erde pumpen. In Island (Bild), wo Erdplatten aufeinandertreffen, schießt das Wasser oft sogar ganz alleine
an die Oberfläche.

Strampeln für Strom

Viele Fahrräder erzeugen mit einem Dynamo Strom für die Beleuchtung des Rades. Auch auf einem Hometrainer erzeugt man rund 80 Watt – genug, um einen Laptop zu laden. Dennoch wird diese Energie in Fitnessstudios nicht genutzt, da die Umrüstung und Speicherung zu aufwändig wäre – vor allem, da die Energiemenge im Vergleich zu großen Kraftwerken winzig ist.

Wärme aus dem Kanal

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Das Wasser in der Kanalisation ist wärmer als man denkt: Dusche, Geschirrspüler, Waschmaschine, Nudelwasser – da kommt
einiges an Hitze zusammen. Auch die Bakterien in der Kläranlage produzieren Wärme. In Wien wird diese Energie bereits mit Wärmepumpen zurückgewonnen und ins Fernwärmenetz eingespeist – und zum Heizen genutzt.

Alleskönner Algen

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Algen geben nicht nur Sushi einen tollen Geschmack, sondern wandeln beim Wachsen auch ziemlich effizient CO2 aus der Luft in sogenannte Biomasse um. Diese kann man etwa zu nachhaltigem Sprit für Autos oder Flugzeuge verarbeiten. Solche Projekte stehen aber bisher erst ganz am Anfang.

Die Sonne auf Erden?

Eurofusion

In der Sonne verschmelzen ständig Wasserstoff-Atome zu Helium-Atomen, wobei gewaltige Energiemengen frei werden. Forschende versuchen seit Jahrzehnten, diesen Prozess, die Kernfusion, auch auf der Erde nachzuahmen. Fusionskraftwerke könnten künftig günstig und sicher enorm viel Energie produzieren. Doch bis dahin dauert es noch mindestens 30 Jahre, wahrscheinlich länger.