Die Angebote in Outlet-Centern locken zahlreiche Kaufwillige an.
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Schnäppchenjäger zieht es gerne in Shopping-Paradiese, wo die Rabatte besonders saftig sind. Das ist in Outlet-Centern wie im burgenländischen Parndorf der Fall. Die Kulissenstadt zieht Millionen Kaufwillige an. Arme Menschen brauchen niedrige Preise, wohlhabende lieben sie. Die Kunden schlagen zu, bequem muss das Einkaufen sein und das Angebot attraktiv. Man reist mit dem Auto an, gerne ausgerüstet mit Reisekoffern. Die erstandenen Kleinode wollen schließlich komfortabel nach Hause gekarrt werden.

Drei solcher Ungetüme finden sich Österreich, in Europa sind es knapp 200. Und künftig dürften es weniger werden. Gut drei Millionen Quadratmeter sind für Outlet-Center europaweit reserviert – exakt 0,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Das hat mehrere Gründe: Die Geldgeber schauen genauer hin, die Anwohnerinnen wehren sich stärker gegen Ausbauten – und die Bäume wachsen nicht mehr in den Himmel. Schon gar nicht in Zeiten wie diesen, wo vielen Menschen das Geld nicht mehr so locker sitzt. Zudem ist es heute nicht mehr ganz so leicht, neue Flächen zu versiegeln. Das ist auch gut so.

Der leichte Rückgang verdankt sich dem Umstand, dass der Wachstumshunger der Investoren gebremst ist. Damit sich dieser Trend auch einmal in Österreich niederschlägt, sind allerdings auch politische Maßnahmen notwendig. Eine Boden-Strategie lässt schon viel zu lange auf sich warten. (Regina Bruckner, 7.9.2023)