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REUTERS/Dino Vournas
Will man den Gerüchten glauben schenken, dann zielt Apple s Strategie auf den Gaming-Markt ab. Wie das Branchenblatt Red Herring schreibt, hat der Wallsteet-Analyst Jesse Tortora in einer Nachricht an Klienten verlautbart, dass laut seinen Quellen Apple zurzeit Videospiel-Designer anheuert. Für Tortora könnten die Anstellungen entweder eine Bewegung in Richtung Konsolen-Markt bedeuten oder, dass der Computerhersteller dem iPod neue Spiele-Qualitäten beifügen möchte.

Schlachtfeld: Wohnzimmer

Würde Apple tatsächlich den Konsolen-Markt attackieren, sähe man sich vor ernsthafte Konkurrenz gestellt. Dennoch könnte der Schritt notwendig sein, um Sony und Microsoft davon abzuhalten die Wohnzimmern der Verbraucher in Zukunft zu dominieren. Denn beide Konzerne bringen mit den Next-Generation-Systemen PS3 und XBOX360 umfangreiche Multimedia-Funktionen an die Konsumenten. So gefährdet die Integration von Videostores, Musik-Downloads und Internet-Anwendungen in die Konsolen Apples eigene Digital-Lifestyle-Ambitionen wie iTunes und iTV.

Hoher Berg, weiter Weg

Der Schritt auf das Konsolen-Terrain wäre in jedem Fall mit hohen Risiken verbunden. Zum einen ist das Unternehmen Anfang der 90er kläglich mit dem eigenen Gaming-Projekt "Pippin" in Zusammenarbeit mit Bandai gescheitert (PC World "kürte" die Konsole im May 2006 zu einem der 25 schlechtesten IT-Produkte aller Zeiten) und zum anderen ist es fraglich wie Apple am Konsolen-Markt überhaupt verdienen würde. Denn Konsolenhersteller setzen ihre Hardware zumindest in den ersten Jahren mit herben Verlusten ab und suchen den Profit im Verkauf der Spiele. Apple, das keine Spiele-Software produziert, müsste demnach denn Gewinn mit den Onlinestores erzielen. Will man allerdings der Musikindustrie Glauben schenken, dienen diese Plattformen allerdings lediglich zum Pushen der mp3-Player - so gering seien die Margen der Distributor.

Licht am Ende

Weitaus wahrscheinlicher sind zwei andere Gedankenspiele. So könnte der IT-Konzern sein bestehendes Multimedia-Center Mac-Mini um ein Spiele-Angebot erweitern und eher den PC- als den Konsolen-Markt in Angriff nehmen oder aber den populären iPod mit zusätzlichen Gaming-Features bestücken - sei es auf Seiten der Software oder Hardware. Damit würde man seine Position im Bereich der portablen Player weiter stärken und gleichzeitig den etablierten Handheld-Konsolen Gameboy und PSP den einen oder anderen Kunden abschwatzen. Zudem könnte man Minispiele ohne weiteres ins Angebot von iTunes integrieren und eine zusätzliche attraktive Einkommensquelle generieren. (zw)