Microsoft 1978

Microsoft-Mitbegründer Bill Gates will sich bis Juli 2008 aus dem Tagesgeschäft des weltweit führenden Software-Konzerns zurückziehen und sich überwiegend seiner wohltätigen Stiftung widmen. Der 50-jährige teilte am Donnerstag mit, er werde aber weiterhin Vorsitzender des Konzerns bleiben, den er mit seinem Kindheitsfreund Paul Allen 1975 gründete.

Bill Gates 1990

Damit leitete Gates das Ende einer Ära in dem Konzern ein, dessen Aufstieg ihn nicht nur zum bekanntesten Gesicht in der Computerbranche sondern auch zum reichsten Mann der Welt machte.

Beratend

Er betonte zwar, dass er Microsoft nicht vollständig den Rücken kehren werde und ebenso weiterhin der größte Aktionär des Unternehmens bleibe. Aber auch wenn er weiterhin eine "beratende Funktion" einnehmen wird, so bedeutet dies einen deutlichen Einschnitt in seiner eigene Biographie - und wohl auch in der des Konzerns.

Ballmer

In den letzten Wochen war eigentlich über den Abgang der zweiten Hälfte des Microsoft-Duos Ballmer / Gates spekuliert worden. Doch Steve Ballmer soll weiterhin an der Führungsspitze des Konzerns bleiben.

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Kritisch

Der Abschied von Gates kommt in einer äußerst schwierigen Phase für Microsoft: Das Unternehmen steht vor der Veröffentlichung einer neuen Produktgeneration, vor allem Windows Vista hat in seiner Entstehung bereits für einige Probleme gesorgt. Auch der Aktienkurs hat schon deutlich besser Zeiten erlebt, dazu kommt die zunehmende Konkurrenz vom aufsteigenden Giganten in der IT-Branche: Google.

Foto: TED S. WARREN / APA

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Saat

Trotzdem zeigte sich Gates bei der Pressekonferenz anlässlich der Verkündung seiner Entscheidung weiterhin von den hervorragenden Zukunftsaussichten des Unternehmens überzeugt: Man habe gerade erst die Saat für zahlreiche künftige Produkte gesät.

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Einfluss

Eigentlich habe sich sein Einfluss ohnehin schon in den letzten Monaten und Jahren zunehmend reduziert. Auch wenn er gerne geglaubt habe, dass er alle wichtigen Entscheidungen getroffen habe, so seien doch in der Realität die meisten Produkte ohnehin bereits in anderen Händen. Doch auch in Zukunft wird Gates wohl weiterhin einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Entscheidungen des Unternehmens haben, selbst wenn sein zentraler Fokus ab nun anderen Dingen gilt.

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Partnerschaft

Sein ehemaliger Partner Paul Allen hatte sich bereits im Jahr 2000 vollständig von Microsoft zurückgezogen. Wirklich aktiv in die Entscheidung des Unternehmens involviert war er aber bereits zu diesem Zeitpunkt bereits länger nicht mehr. Im selben Jahr gab Gates die Position des Firmenchefs an Steve Ballmer ab.

Foto: APA / ELAINE THOMPSON

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Ablauf

Vor wenigen Monaten begannen dann die Vorbereitungen für den weiteren Rückzug von Gates: Im März wurde das Thema zum ersten mal mit dem Management-Board diskutiert. Am vergangenen Dienstag wurden die Pläne schließlich im Rahmen einer Telefonkonferenz finalisiert.

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Aufrücken

Die Nachfolge für die Agenden des langjährigen Firmenchefs, der zuletzt die Position des Chief Technology Officers bekleidete, sollen bekannte Gesichter aus dem Konzern übernehmen: Craig Mundie, bisher Chief Research and Strategy Officer bei Microsoft (2.v.l.) wird nun Leiter der Forschungs- und Strategie-Abteilung, Ray Ozzie (2.v.r.) wird oberster Softwarearchitekt.

Das Foto wurde kurz vor der Verkündung von Gates Rückzug geschossen.

Foto: Dan Lamont / EPA / APA

Kein Ersatz möglich?

Ballmer räumte zur Nachfolgeregelung aber in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP ein: "Wenn wir denken sollten, irgendjemand könnte Bill Gates sein, wäre das wohl eine falsche Hypothese."(APA/red)