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325 Quadratmeter plus Pool über den Dächern von Wien um 470.000 Euro.

Foto: APA/Robert Jäger
Wien - Helmut Elsner, Ex-Generaldirektor der Bawag, könnte sich möglicherweise nicht mehr allzu lange über sein Schnäppchen-Penthouse am Dach der Bawag-Zentrale in der Wiener Innenstadt freuen. Die neue Führung der Bank sei wild entschlossen, Elsner das zum Spottpreis von 470.000 Euro erstandene Luxusdomizil wieder abzujagen, schreibt der "Kurier" in seiner morgigen (Dienstag) Ausgabe.

Verdacht der Untreue

Auch die Staatsanwaltschaft werde sich mit dem Penthouse-Verkauf zum Okkasionspreis beschäftigen, bestätigte Staatsanwalt Peter Jarosch vom Wiener Landesgericht der Zeitung. Sollte "objektivierbar" sein, dass Elsner einen Vermögensbestandteil der Bawag bewusst zu einem weitaus geringeren Preis als dem Marktpreis erhalten habe, könnte es sich um Untreue handeln, meint man in der Staatsanwaltschaft. Bei einem Fall in dieser Größenordnung drohten ein bis zehn Jahre Haft. Dies möglicherweise nicht nur dem damals in der Bawag für den Handel Zuständigen, sondern auch Elsner, falls diesem die Rolle eines "Anstifters" nachgewiesen würde.

Schadensersatz wird geprüft

Die Bawag prüfe "alle Möglichkeiten auf Schadenersatz sehr genau", hieß es aus der betroffenen Bank. Der neue Aufsichtsrat habe den Vorstand beauftragt, Schadenersatzansprüche gegen Elsner, Johann Zwettler, Elsners Nachfolger als Bawag-Chef, und Wolfgang Flöttl zu prüfen. Im Falle von Elsner umfasse die Prüfung, auch alle Vorgänge um den Verkauf dieser Wohnung.

Empörung

Laut "Kurier" soll der neue BAWAG-Chef Ewald Nowotny nicht nur empört sein über Elsners Schnäppchen-Geschäft, sondern auch gewillt, in der Causa Penthouse "sehr, sehr konsequent" vorzugehen. Nowotny will, heißt es, "alle Möglichkeiten ausschöpfen".

Nicht geklärt sei derzeit noch, ob Günter Weninger, damals Aufsichtsratschef der BAWAG, und Ex-ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch von dem Deal gewusst haben. (APA)