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AP Photo/Ted S. Warren
Seit einiger Zeit wird in den Medien und in diversen Online-Foren heftigst und eifrig über die Hardware-Anforderungen von Microsoft s kommendem Betriebssystem Windows Vista spekuliert. Vom High-End-PC bis zum Durchschnittsrechner reichten die angeblich benötigten Komponenten - nun ist jedoch eine "halb-offizielle" Liste der Hardware-Anforderungen von Windows Vista aufgetaucht.

Schritt für Schritt

Microsofts neuester Marketing-Gag dürfte die schrittweise Veröffentlichung von Details kommender Software sein - so wird von Office 12 nach und nach mehr bekannt und auch Windows Vista wird der zukünftigen AnwenderInnen stückweise vorgesetzt; über die Gründe möge spekuliert werden. Bei den Hardware-Anforderungen ist es nun ähnlich: gab es zunächst keine offiziellen Angaben, so darf zwar nun ein Entwickler im Technet einiges ausplaudern, aber wirklich offiziell und damit endgültig sind diese Angaben wohl nicht.

Erste Beta

Im Eintrag Windows Vista Hardware im Microsoft TechNet schreibt der Windows-Experte Charlie Russel über die Hardware-Anforderungen von Windows Vista. Der Autor geht dabei auf die Kern-Komponenten - Hauptprozessor, Grafikkarte, Hauptspeicher, Festplatte, optische Laufwerke und Netzwerkadapter - ein. Allerdings spricht er ausdrücklich von den Anforderungen und Erfahrungen mit der ersten Beta-Version von Windows Vista.

Grafik-Power

Für Windows Vista soll demnach ein derzeit verfügbarer Mittelklasse-PC ausreichen: Neben einem Intel- oder AMD-Standard-Prozessor, 512 MB Speicher, DirectX-9-Grafikkarte mit AGP- oder PCIe-Schnittstelle und 64 MB Speicher. Abgerundet mit einer Festplatte, DVD-Brenner, 100-MBit-LAN-Chip. Für die volle Grafikpracht des neuen Windows Vista wird aber doch eine bessere Grafikkarte notwendig sein. Viele neue Effekte - etwa die neuartige Desktop-Darstellung Aero (Glass), die auf der Windows Presentation Foundation (aka Avalon) basiert, bedürfen besserer Grafikkarten.

Aufrüsten

Der Technet-Eintrag geht davon aus, dass Windows Vista auch auf Rechnern mit weniger Speicher und schwächerer Grafikkarte funktionieren wird. Aber den optischen Aufputz wird es nur mit der entsprechenden Hardware geben. Daher empfiehlt Russel AnwenderInnen, die sich heute einen PC, der auch für Windows Vista tauglich sein soll, kaufen wollen, auf Systeme mit separater PCI Express oder AGP-Grafikkarte zu setzen. So könnte im Falle des Falles die Grafikkarte schnell und einfach aufgerüstet werden, ohne dass der Rechner selbst wesentliche Änderungen erfahre.

Volle Unterstützung

Eine Grafikkarte, die Aero komplett und ohne Abstriche unterstützt, muss über ein Interface, das mindestens 2 GB/s transferiert verfügen - daher also entweder AGP-8X, PCI Express oder einen im Chipsatz integrierten Grafikprozessor. Mit den erwähnten 64 MB Grafikspeicher kann Aero maximal eine Bildschirmauflösung von 1024 × 768 darstellen, für bis zu 1600 × 1200 Bildpunkten sind 128 MB nötig und darüber 256 MB. Von den DirectX-9-Funktionen setzt Aero insbesondere Pixel Shader 2.0 voraus.

HDTV und x64

Besonderes Augenmerk wird Microsoft bei Windows Vista auf HDTV und x64-Rechner legen. Daher müssen Premium-Logo-Grafiklösungen (dies bedeutet, dass sich auf der Verpackung ein goldenes Vista-Logo finden wird) HDTV-Unterstützung bieten und die zugehörigen DirectX-Video-Acceleration-Funktionen kennen (DirectX VA 2.0). Zusätzlich soll es für die x64-Vista-Editionen sein eigenes Logo geben. Microsoft macht hier auch entsprechenden Druck auf die Hardware-Hersteller, damit diese von vornherein auch x64-Treiber entwickeln. Es kristallisiert sich heraus, dass die richtigen Treiber wichtiger als ein schneller Hauptprozessor oder ein riesiger Hauptspeicher bei Windows Vista sein werden. So führt Microsoft eine neue Treiber-Architektur ein, die Windows Driver Foundation (WDF). Diese soll die wichtigen Ziele - höhere Stabilität, einfachere Strukturen, sowie bessere Wiederverwendbarkeit von Treiber-Code ermöglichen.(red)