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Der saudische König Abdullah posiert mit der ABC-Journalistin Barbara Walters vor ihrem Interview in Riad.
Foto: REUTERS/HO
Washington - Der neue saudiarabische König Abdullah will das Fahrverbot für Frauen in seinem Land auf absehbare Zeit nicht aufheben. "Diese Frage erfordert einige Geduld", sagte der König in einem Interview mit dem US-Fernsehsender ABC, das am Freitag ausgestrahlt werden sollte. Die Zeit, in der saudiarabische Frauen in ihrem Heimatland Auto fahren dürfen, werde aber eines Tages kommen. "Ich glaube, es wird einmal möglich sein. Und ich glaube, Geduld ist eine Tugend."

In der Frage des Fahrverbots kam es zu einem lebhaften Wortwechsel zwischen dem 82-jährigen Monarchen und der ABC-Starinterviewerin Barbara Walters. Die Journalistin fragte Abdullah: "Können Sie nicht einfach eine entsprechende Anordnung erlassen? Immerhin sind Sie doch König." Daraufhin sagte Abdullah: "Ich schätze und hüte mein Volk wie meine eigenen Augäpfel." Walters entgegnete irritiert: "Ist das nun eine Antwort?" Der König antwortete: "Ja. Ich respektiere mein Volk, sein Wohlergehen ist mir wichtig. Es ist unmöglich, dass ich etwas tue, das für mein Volk nicht akzeptabel ist."

König "nicht gegen Frauenrechte"

Der König versicherte in dem Interview, dass er nicht gegen Frauenrechte sei. "Ich glaube fest an die Rechte der Frauen, meine Mutter ist eine Frau, meine Schwester ist eine Frau, meine Tochter ist eine Frau, meine Gattin ist eine Frau." Nach Angaben von ABC hatte sich Abdullah erstmals von einer Frau interviewen lassen. Er habe den Eindruck vermittelt, den amerikanischen FernsehzuschauerInnen ein neues Bild von Saudi-Arabien präsentieren zu wollen. Abdullah war am 1. August nach dem Tod seines Halbbruders Fahd König von Saudi-Arabien geworden. (APA/AFP)