Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/EPA
Laguna Seca/Kalifornien - Eine gefährliche Rennstrecke, besorgte Piloten und hastige Regeländerungen: Drei Wochen nach dem Reifen-Skandal der Formel 1 in Indianapolis droht auch der Motorrad-Weltmeisterschaft ein suboptimales Rennen in den USA. "Es ist ein Skandal, dass hier überhaupt gefahren wird", schimpfte der derzeit in der WM-Wertung der MotoGP-Klasse auf Platz zwei liegende Marco Melandri aus Italien nach der Streckenbesichtigung in Laguna Seca. Mit erheblichen Sicherheitsbedenken gehen die Fahrer auf den engen Kurs, der zuletzt vor elf Jahren WM-Schauplatz war.

Nur einige Veränderungen, die Grand-Prix-Vermarkter Dorna dem lokalen Veranstalter abringen konnte, machen die Strecke überhaupt tauglich für ein WM-Rennen in der Königsklasse. Dagegen wurden Viertel- und Achtelliterklasse vom US-Grand-Prix ausgeschlossen und pausieren bis zum neunten WM-Lauf am 24. Juli in Großbritannien im Donington Park. Dafür musste eilig das Reglement geändert werden. Darin war bisher festgeschrieben, dass alle Rennklassen gemeinsam bei einer Veranstaltung ausgetragen werden müssen.

Viele Mängel

Zwar wurden nun auf der Strecke in Kalifornien einige Sturzräume erweitert, trotzdem rasen die Fahrer häufig dicht an Mauern vorbei. In Kurve eins nach Start und Ziel dürften die Motorräder sogar abheben. Gefahren birgt auch der legendäre "Cork-Screw", eine Links-Rechts-Kombination. Außerdem fehlt der übliche Rettungsweg für die Notfallkräfte neben der Rennpiste.

Im Fahrerlager hält sich die Meinung, eine Strecke wie diese hätte aus Sicherheitsgründen in Europa niemals die Freigabe bekommen. Doch Vermarkter Dorna wollte unbedingt zurück auf den riesigen US-Markt, von dem sich die Hersteller erhebliche Umsatzsteigerungen erwarten. Da Alternativen fehlen, wurde der kalifornische Kurs zum Austragungsort des Amerika-Comebacks auserkoren.

Klarer Favorit im achten WM-Lauf ist erneut der italienische Serien-Weltmeister Valentino Rossi, der in dieser Saison schon sechs Siege gefeiert hat. Konkurrenz könnten dem Yamaha-Piloten sein ehemaliger Teamkollege Nicky Hayden (Honda) sowie Colin Edwards (Yamaha) und die Suzuki-Fahrer Kenny Roberts jr. und John Hopkins machen, die im Gegensatz zu Rossi schon Rennerfahrung in Laguna Seca gesammelt haben. "Valentino muss verlieren", forderte die Lokalzeitung "Monterey County Weekly" in ihrer Rennvorschau und rief das Heimpublikum auf, für die einheimischen Fahrer zu beten. (APA)