Konsumenten in der Pflicht
Peter Cullen, Chief Privacy Strategist bei Microsoft, stellte am Montag klar, dass Datenschutz bei Microsoft zwar einen sehr großen Stellenwert besitze und das Unternehmen auch zahlreiche Anstrengungen unternehme, um allen Standards zu entsprechen oder diese sogar zu übertreffen. Der Konsument werde aber dadurch nicht aus der Pflicht genommen. Ein grundlegendes Datenschutz- und Sicherheitsbewusstsein seitens des Endanwenders ist laut Cullen unabdingbar.
Aufklärungsarbeit
Um dies zu erreichen, will Microsoft auch in Zukunft Informations- und Aufklärungsarbeit leisten. Erst dann können die Konsumenten, so der Grundtenor im Pressegespräch, die Datenschutz- und Sicherheitsmechanismen von Windows und den Microsoft-Produkten optimal nutzen. Cullen äußerte sich aber auch durchaus selbstkritisch, was die Informationsarbeit von Microsoft betrifft: "Wir können die besten Technologien schaffen - wenn wir das nicht besser kommunizieren, werden die Benutzer nie das volle Potenzial der Lösungen erfassen und nutzen können."
Neue Technologien
Neben Informationskampagnen sowie Sicherheits- und Datenschutzupdates zu aktuellen Diensten wie Hotmail arbeitet Microsoft für die kommende Windows-Version (Longhorn) auch an neuen Technologien, mit denen Identitätsdiebstahl etwa durch Phishing-Attacken unterbunden werden sollen. Nach dem Debakel mit dem Passport-Dienst, der außerhalb der Microsoft-eigenen Angebote kaum angenommen wurde, setzt das Unternehmen nun auf offene Standards und eine breite Akzeptanz aller beteiligten Gruppen.
Gesetze der Identität
Basierend auf den "Gesetzen der Identität" von Kim Cameron, Chief Architect of Identity and Access bei Microsoft, wird für Longhorn eine Technologie namens "InfoCard" entwickelt. Dies ermöglicht es Identitäts-Anbietern wie etwa Banken oder Gemeinden mit InfoCard unterstützenden Websites (z.B. Amazon) zusammenzuarbeiten, um etwa eine Lieferadresse oder Kreditkartennummer zu erhalten, ohne dass dafür gemeinsame Datenspeicher notwendig wären.
Volle Kontrolle
Der Benutzer soll dabei die volle Kontrolle darüber behalten, wer auf welche Daten Zugriff erhält. Entwickelt wird InfoCard von Microsoft für Windows XP und Longhorn, aufgrund der offenen Schnittstellen und Spezifikationen gibt es unter anderem auch schon erste InfoCard-Beispiele für Apple und Linux.
Schlechter Ruf