Als tele.ring am 26. Mai 2000 mit seinem Mobilfunkangebot on Air ging, waren viele Branchenkenner skeptisch. Fünf Jahre später hat der damals kleinste Mobilfunker, der nun offensichtlich neuerlich verkauft werden soll, mit einer aggressiven Preispolitik den Mitbewerbern kräftig zugelegt.

Anteilig

Derzeit hat tele.ring laut Homepage der Telekom-Regulierungsbehörde RTR einen Marktanteil von 11,8 Prozent (Mobilkom 41,1; T-Mobile 25,1; One 18,9 und Hutchison 3,0 Prozent).

Laut "Financial Times Deutschland" wird der Marktwert von tele.ring von Analysten auf 600 Mio. Euro geschätzt. Der Nettogewinn des Unternehmens wuchs nach Eigenangaben im ersten Quartal 2005 von 20 auf 23 Mio. Euro. Der Umsatz erhöhte sich um fast 9 Prozent auf 126,1 Mio. Euro. Die Zahl der Mobilfunkkunden stieg um 26 Prozent auf 917.400. Insgesamt zählte tele.ring Ende März des heurigen Jahres 1,036 Mio. Kunden (inklusive Festnetz- und Internetkunden). Seit Februar 2005 ist das Unternehmen schuldenfrei.

Geschichte

tele.ring war 1997 vom Verbund, den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und der Stadtwerkeholding Citykom Austria als Festnetz- und Internetanbieter gegründet worden. 1998 stieg Mannesmann in das Unternehmen ein. 2001 verkauften Mannesmann/Vodafone, die inzwischen 100 Prozent übernommen hatten, tele.ring an den US-Konzern Western Wireless International. Dieser wiederum ging kürzlich in den Besitz des US-Telekommunikationsunternehmens Alltel über, der nun Medienberichten zufolge nach einem Käufer für tele.ring sucht.

Zuletzt hatte tele.ring bekannt gegeben, heuer verstärkt den Wertkartenmarkt bearbeiten und Mitte des Jahres "massiv" in den UMTS-Markt einsteigen zu wollen. tele.ring ist der einzige Netzbetreiber, der die dritte Mobilfunkgeneration noch nicht aktiv bewirbt. Angesprochen sollen unter anderem jene Kunden werden, die keinen Festnetzanschluss mehr haben.

Discount

Im Billigsegment bekam tele.ring vor gut einem Monat Konkurrenz durch den Discount-Anbieter "Yesss!", einer Tochter von One. Wenige Tage später gab tele.ring eine Kooperation mit dem Internetportal uboot.com als Vertriebspartner bekannt. Angesprochen wird dabei vor allem die junge Community von uboot, das sich bisher als Anbieter von SMS-Diensten und Klingeltönen hervorgetan hat. (APA)