Foto: BV 21
derStandard.at hat vor kurzem seine Wien-Berichterstattung um Bezirksseiten erweitert. In einer E-Mail-Interviewserie stellen wir aus diesem Anlass die BezirksvorsteherInnen der einzelnen Bezirke vor. An der Spitze des 21. Wiener Gemeindebezirks, Floridsdorf, steht seit 1994 Heinz Lehner (SPÖ).

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derStandard.at: Was zeichnet Ihren Bezirk aus?

Lehner: Die teilweise noch erhaltene ländliche Struktur, mit den alten Ortskernen Leopoldau, Strebersdorf, Stammersdorf usw. Mit viel Grün, Rad- und Wanderwegen entlang des Marchfeldkanals, mit dem Bisamberg, mit der Lage an der neuen und Alten Donau.

derStandard.at: Ihr Lieblingsplatz im Bezirk?

Lehner: Wandern am Bisamberg mit Blick auf Wien, vor allem auf den Bezirk Floridsdorf.

derStandard.at: Was sind die größten Probleme in Ihrem Bezirk?

Lehner: Die Durchfahrt vom Norden und in den Norden, vor allem auf der Brünner Straße. Hier ist die raschest mögliche Entlastung durch die Errichtung der Nordostumfahrung notwendig.

derStandard.at: Welche Faktoren sind für die wirtschaftliche Entwicklung im Bezirk entscheidend?

Lehner: Sicherlich die Möglichkeit weitere Betriebe im Bezirk anzusiedeln, es gibt dafür ausreichend gewidmeten Flächen, die Erschließung mit öffentlichen Verkehrsmitteln und ausgebauten Straßen sind hier sicher entscheidend.

derStandard.at: Was sind die Schwerpunkte Ihrer bezirkspolitischen Tätigkeit?

Lehner: Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen, Verbesserung der Geschäftsstruktur im Zentrum rund um den Franz-Jonas-Platz, Ausbau der Verkehrswege vor allem der Verbesserung des öffentlichen Verkehrs durch Beschleunigungsmaßnahmen, vor allem aber auch längerfristig die Verlängerung der U 6 bis Stammersdorf.

derStandard.at: Laufen in Ihrem Bezirk BürgerInnenbeteiligungsverfahren?

Lehner: Derzeit keine.

derStandard.at: Ihre Strategie in Sachen Hundekotproblem?

Lehner: Aufklärungsarbeit, Anbringung von Hundeset-Automaten, Bewerbung der bestehenden Hundeauslaufzonen, Zusammenarbeit mit Polizei, damit öfters Kontrollen durchgeführt werden.

derStandard.at: Wie stehen Sie zur Einführung von "Schutzzonen" im Bereich von Schulen?

Lehner: Ist in Floridsdorf kein Thema, daher ist auch keine Schutzzone rund um eine Schule in Überlegung. Grundsätzlich wäre es aber Aufgabe der Polizei entsprechende Maßnahmen zu setzen.

derStandard.at: Gibt es im Bezirk Maßnahmen für die Integration von Minderheiten?

Lehner: Ja, in einigen Bereichen u.a. durch den Verein IKF, Integrationskreis Floridsdorf mit einer Ansprechstelle in der Bezirksvorstehung Floridsdorf. Außerdem bin ich mit der neu gegründeten MA 17 - Integrations- und Diversitätsangelegenheiten in laufendem Kontakt.

derStandard.at: Haben Sie ein politisches Vorbild?

Lehner: Aufgrund der Tatsache, dass einer meiner Vorgänger nämlich Franz Jonas, später Bürgermeister und dann Bundespräsident war und sicherlich viel zum Aufbau des Bezirkes Floridsdorf beitragen konnte, ist er für mich eines der politischen Leitbilder.

derStandard.at: Mit welchen Eigenschaften würde Sie ein Freund charakterisieren?

Lehner: Umtriebig, sportlich, ein Ziel verfolgend, humorvoll, offenes Ohr, sucht Kontakte zu Menschen aller Altersstufen

derStandard.at: Ein persönlicher Tipp für Ihren Bezirk?

Lehner: Sich als Bezirk weiter entwickeln, einerseits als Wohnbezirk festigen, andererseits aber durch weitere Arbeitsplätze auch ein Bezirk mit kurzen Wegen zwischen Wohnort und Arbeitsstätte.