Die Digitalisierung von Prozessketten über Abteilungen und Unternehmensgrenzen hinaus dient zunehmend als Basis für moderne Produktionsumgebungen und Logistikabläufe. Eine aktuelle Entwicklung im Bereich der Industrie ist die drahtlose Vernetzung von Produktionsstätten mittels kombinierter Netzwerk-Infrastrukturen auf Mobilfunkbasis, sogenannte Campus-Netzwerke.

Höheres Automationsniveau

Primär für Anforderungen im Bereich Internet-of-Things (IoT) oder Industrie 4.0 Anwendungen gedacht, können damit etwa autonome Logistik-Roboter gesteuert und Maschinen aus der Ferne gewartet werden. Komplette Produktionsprozesse passieren in Echtzeit und das inkludiert auch Analyse und punktgenaue Nutzung aller anfallenden Datenströme.

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Als eine Art exklusives Mobilfunknetz für ein definiertes lokales Betriebsgelände sind Campus-Netze auf die individuellen Bedürfnisse der Anwender zugeschnitten. "Der Kundennutzen liegt in der Erhöhung der Geschwindigkeit und Flexibilität für Produktionsprozesse, einer Steigerung der Produktivität und der Erhöhung des Automationsniveaus", sagt Peter Lenz, Managing Director von T-Systems Alpine.

Effiziente Produktionsabläufe

Gemeinsam mit der Deutschen Telekom hat T-Systems mit dem Leuchtenhersteller ams Osram im Werk Schwabmünchen (D) ein derartiges Campus-Netzwerk entwickelt. Primär um Produktions- und Logistikverfahren zu beschleunigen und Maschinen in diesem Umfeld drahtlos zu vernetzen, wurde auf dem Werksgelände zusätzlich zum öffentlich verfügbaren Funknetz ein separates Netz auf Basis der neuen 5G-Mobilfunkgeneration umgesetzt.

Ams Osram kann so vorhandene Netzkapazitäten unabhängig von anderen Nutzern verwenden, weil das exklusive Campus-Netz nicht öffentlich zugänglich ist. Damit eine Kommunikation mit externen Zulieferbetrieben und Dienstleistern möglich ist, wird das private Campus-Netz dann separat an das normale Mobilfunknetz angebunden. "Für effiziente Produktionsabläufe sind Geschwindigkeit und Flexibilität unserer Geräte und Maschinen extrem wichtig. Die integrierte Campus-Lösung ermöglicht uns Testläufe, wie wir dies mit neuen Technologien weiter ausbauen können", so Ralf Zajewski, Head of Digital Factory Automotive bei ams Osram.

Outsourcing für SAP-Betrieb

Bedarfsorientiert einsetzbare und flexibel skalierbare IT-Systeme spielen auch für die internationale BKW-Gruppe eine immer größere Rolle. Das Unternehmen mit Sitz in Bern steht für Energie-, Infrastruktur- und Umweltprojekte über die Gebäudetechnik bis hin zu Bau und Betrieb von Energie-, Telekom-, Verkehrs- und Wassernetzen. Der Konzern diversifiziert seine Geschäftstätigkeiten laufend und verwendet in der IT-Architektur eine SAP-Landschaft mit SAP 4/Hana. Hier werden sämtliche Businessprozesse wie Finanzen, Beschaffung, Vertrieb, Logistik oder Instandhaltung abgewickelt.

Die technische Komplexität einer SAP-Infrastruktur erfordert spezialisiertes Knwo-how und so entschied die BKW-Gruppe, den SAP-Basisbetrieb an T-Systems auszulagern. Gefordert waren ein hoher Grad an Standardisierung und Automatisierung, die Ausnutzung von Skaleneffekten und den Unterhalt für den Regelbetrieb tief zu halten. "Wir erhalten von T-Systems elastisch höchste Performance und maximale Verfügbarkeit für unsere kritischen Infrastrukturen und können uns auf wettbewerbsdifferenzierende Innovation fokussieren", sagt Michel Frey, Leiter Business-Prozess-Unterstützung, BKW Gruppe.

Basis für derartige SAP-Outsourcingprojekte sind dynamisch gemanagte Cloud-Plattformen, die schnelle Reaktionen auf Lastspitzen und Marktveränderungen gewährleisten sowie die sichere Nutzung von allen Systemen an allen Standorten bei bedarfsgerechten Kosten. Derartige Infrastrukturen sind auch für moderne Industrieumgebungen und Produktionsprozesse unverzichtbar. "Dazu gehören eine extrem hohe Datensicherheit, schnelle Datenübertragung mit niedrigen Latenzzeiten, garantierte Verfügbarkeit von hohen Bandbreiten und in Summe eine maximale Zuverlässigkeit bei wenig Energiebedarf", ergänzt Peter Lenz von T-Systems Alpine. (ecaustria)