Libyen kommt seit fast zehn Jahren nicht zur Ruhe. Die von der Uno anerkannte Einheitsregierung befindet sich seit Jahren im Krieg mit General Haftar, dessen Truppen große Gebiete im Osten und Süden Libyens kontrollieren.

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Tripolis – In Libyen befinden sich nach Uno-Angaben rund 20.000 ausländische Kämpfer und Söldner. "Das ist eine schockierende Verletzung der libyschen Souveränität", sagte die Uno-Gesandte Stephanie Williams bei einem virtuellen Dialogforum am Mittwoch. Die Konfliktparteien in dem Bürgerkriegsland hatten sich im Oktober unter Uno-Vermittlung nach jahrelangen Kämpfen auf eine dauerhafte Waffenruhe und den Abzug ausländischer Kämpfer binnen 90 Tagen geeinigt.

"Es gibt zehn Militärstützpunkte in Ihrem Land (...), die in diesem Moment entweder teilweise oder vollständig von ausländischen Kämpfern kontrolliert werden", sagte Williams bei dem Treffen. Es handle sich um eine eklatante Verletzung des Waffenembargos. "Sie bringen Waffen in Ihr Land, ein Land, das nicht noch mehr Waffen braucht."

Gesprächsrunde

Vergangenen Monat fand die erste Gesprächsrunde nahe der tunesischen Hauptstadt Tunis statt. Derzeit finden die Dialog-Runden virtuell statt.

Libyen ist seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 von gewaltsamen Konflikten und Machtkämpfen geprägt. Die von der Uno anerkannte Einheitsregierung in Tripolis befindet sich seit Jahren im Krieg mit General Khalifa Haftar, dessen Truppen große Gebiete im Osten und Süden Libyens kontrollieren und der eine im ostlibyschen Tobruq angesiedelte Gegenregierung unterstützt. (APA, AFP, 3.12.2020)