Diesmal erlaubte Lena Hoschek sich einen Blick hinüber zu den ungarischen Nachbarn: Die steirische Modedesignerin kam dabei ganz ohne Viktor Orbán aus, das Motto ihrer bunten Berliner Show auf dem Laufsteg im ehemaligen Kaufhaus Jandorf fiel so unbeschwert wie unverfänglich aus: "Kiss me Piroschka"!
Die Designerin schwelgte in ungarischer Folklore und zeigte opulent bestickte und bedruckte Blusen mit Matyó-Motiven, Kleider mit Bänderverzierungen und weit schwingende, plissierte Röcke. Figurbetonte 50er-Jahre-Kleider trafen auf lose Hippie-Silhouetten, dazu gab's rote Lippen und farblich abgestimmte Schnürschuhe.
Den Blütenkopfschmuck aus Vintage-Blumen und Glasperlranken steuerte wie in den letzten Saisonen das Label "Miss Lilys Hats" bei, für die einseitig geflochtenen Zöpfe (im Modejargon: "messy braids") wurden Echthaarverlängerungen verwendet. Auch die Hoschek-Couture bekam ihren Auftritt: Neben der Kollektion wurde ein mit floralen Bändern verziertes Abend- und Hochzeitskleid aus dem Atelier unter der Leitung von Designer Thomas Kirchgrabner vorgeführt.
Hoschek, die während ihrer letzten Show in Berlin ihre Schwangerschaft verkündet hatte, war diesmal nicht nach Berlin gereist. Zum Schluss marschierten Models mit Schildern über den Laufsteg, die die hochschwangere Designerin zeigten, die Herzen und "Bussis" in die deutsche Hauptstadt schickte. (red, APA, 4.7.2017)