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Der Weg eines Zehnjährigen zurück ins Leben, der bei einer Schießerei in Chicago verletzt wurde: E. Jason Wambsgans Bilder für die "Chicago Tribune" prämierte die Columbia University mit dem Pulitzer-Preis für Feature-Fotografie.

Foto: AP/E. Jason Wambsgans

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Bei den Breaking-News-Fotos gewann Daniel Berehulak mit Fotos für die "New York Times" zur tödlichen Staatsgewalt gegen Drogenhändler und -user auf den Philippinen.

Foto: AP/Daniel Berehulak

New York – Die Enthüllung der Panama Papers und die Berichterstattung mehrerer Medien bezüglich US-Präsident Donald Trump sind mit Pulitzer-Preisen ausgezeichnet worden. Für die Panama Papers bekam das in Washington ansässige Internationale Netzwerk Investigativer Journalisten (ICIJ), der in Kalifornien sitzende Medienkonzern McClatchy und der "Miami Herald" den Preis für "erklärende Berichterstattung".

Auch der "Falter" und der ORF waren an der Enthüllung beteiligt, die Pulitzer-Preise zeichnen allerdings nur US-amerikanischen Journalismus aus. Indirekt gehöre die Ehrung aber auch allen anderen weltweit beteiligten Medien, sagte der Vorsitzende des Pulitzer-Preis-Gremiums, Mike Pride. "Es ist keine Frage, dass dies ein viel größeres Projekt war."

Pulitzer für Trump-Berichterstattung

Die beteiligten Medien auf der ganzen Welt hatten im April 2016 über rund 200.000 von der Kanzlei Mossack Fonseca gegründete Briefkastenfirmen berichtet, in denen Politiker, Prominente und Sportler ihr Vermögen geparkt haben sollen. Die Veröffentlichung führte zu Ermittlungen auf der ganzen Welt und zu einer Debatte über Steueroasen und Geldwäsche.

Für ihre Trump-Berichterstattung wurden unter anderem die "Washington Post" und das "Wall Street Journal" ausgezeichnet. Den Preis in der Königskategorie "Dienst an der Öffentlichkeit" gewann die Lokalzeitung "New York Daily News" und die von einer Stiftung finanzierte Recherchegruppe "ProPublica" für die Aufdeckung von diskriminierendem Missbrauch von Zwangsräumungsregelungen in New York.

Drei Pulitzer für "New York Times"

Die "New York Times" bekam insgesamt drei Pulitzer-Preise, unter anderem für Reportage und Fotos. Auch die "Chicago Tribune" und der "New Yorker" wurden ausgezeichnet, aber auch kleinere Medien wie die "Charleston Gazette-Mail" aus West Virginia und die "East Bay Times" in Kalifornien.

"Wir sind nicht in einer Phase des Niedergangs des Journalismus, sondern mitten in einer Revolution", sagte Pride. Journalisten stünden heute unter anderem dank des Internets völlig neue Mittel zur Verfügung, und sie nutzten sie gewinnbringend.

Die Pulitzer-Preise, die in diesem Jahr bereits zum 101. Mal vergeben werden, gibt es in 21 Sparten, darunter auch Schauspiel, Musik, Poesie und Belletristik. 14 Sparten betreffen journalistische Arbeiten. (APA, 10.4.2017)