Wien – Die bisherige Presseförderung von zuletzt 8,5 Millionen Euro soll als neue Medienförderung auf 17 Millionen zulegen, berichtet "profil". Zuletzt wurden 15 Millionen kolportiert. Menschen mit Einblick in den Stand der Koalitionsverhandlungen über die neue Medienförderung erklären, das "Profil" vorliegende Papier bilde nicht den letzten Stand ab.

Dass Gratiszeitungen wie "Heute" und "Österreich" künftig auch Medienförderung bekommen sollen, ist klar, seit Medienminister Thomas Drozda im Sommer 2016 ankündigte, dass die neue Medienförderung a) vor allem journalistische Arbeitsplätze fördern wird, und b) auch Onlinemedien zukommen soll, die kostenlos zugänglich sind. Bisher ist die Presseförderung auf Kaufzeitungen beschränkt (die mehr als die Hälfte ihrer Exemplare verkaufen).

"Ordentliche Journalisten bei allen Medien"

"Profil" berichtet von bis zu 400.000 Euro, die "Österreich" von der neuen Medienförderung erwarten könnte und von bis zu 300.000 Euro für "Heute". Medienminister Drozda (SPÖ) wird zitiert mit: "Es gibt ordentliche Journalisten bei allen Medien. Warum diese Jobs weniger förderungswürdig sind als andere, möchte ich nicht argumentieren."

Alle großen Tageszeitungen könnten – mit Bonus-Förderungen für den Beitritt zum Presserat, für Redakteursstatute und Klarnamenpostings – bis eine Million Euro erhalten, berichtet "Profil". Wochenmedien würden ab drei Redakteuren gefördert, Tageszeitungen mindestens sechs. Seit 2014 fordert das Presseförderungsgesetz zumindest 12 Journalisten bei Tageszeitungen – was die "Salzburger Volkszeitung" um Förderung und Existenz brachte.

Voraussetzung für die Förderung sei "universelle Berichterstattung", auch über Kultur oder Ausland. Auch sehr rechte (oder linke) Medien wie "unzensuriert.at" oder "Wochenblick" könnten ansuchen, betont "Profil".

Grünen-Mediensprecher Dieter Brosz ist grundsätzlich für Ausweitung der Medienförderung, er verlangt jedoch als Förderbedingung die Beteiligung am Presserat und an Maßnahmen gegen Hetze und Hass im Web. (red, 11.2.2017)