Der Bau steht großteils still im Jänner, die Arbeitslosigkeit steigt dadurch an.

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Wien – In Österreich sind derzeit fast eine halbe Million Menschen arbeitslos gemeldet oder in einer Schulung des Arbeitsmarktservice (AMS). Nachdem die Zahl der Personen ohne Job zuletzt leicht gesunken war, ist sie im Vergleich mit dem Vorjahr nun wieder etwas gestiegen. Im Jänner waren gut 3.000 Menschen mehr auf der Suche nach einer Beschäftigung als vor einem Jahr. Die Zahl der Arbeitslosen betrug 493.852.

Der Jänner ist wegen der widrigen Witterungsverhältnisse traditionell der Monat des Jahres mit der höchsten Arbeitslosenzahl. Über den Sommer des vergangenen Jahres ist die Arbeitslosigkeit zum Beispiel um über 110.000 Menschen gesunken. In der Industrie und im Handel war die Joblage im Jänner besser als noch vor einem Jahr. Die Zahl der Arbeitslosen ist um knapp fünf Prozent beziehungsweise etwas über drei Prozent gesunken.

Im Gesundheits- und Sozialbereich und im Tourismus ist sie hingegen gestiegen. In der Bauwirtschaft ist die Zahl der Arbeitslosen erneut leicht gesunken. Damit setzt sich ein Trend fort: Während die Arbeitslosenzahlen in Österreich im Vorjahr leicht gestiegen sind, gab es auf dem Bau gleich um sieben Prozent weniger Arbeitssuchende. "Die Baubranche war eine der großen Stützen am Arbeitsmarkt des Jahres 2016 und entwickelt sich noch immer vorteilhaft" , wird der Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS), Johannes Kopf, in einer Aussendung zitiert.

Das liege vor allem am Anstieg der Investitionen der öffentlichen Hand, so eine Analyse des AMS. Es seien zusätzliche Schulen und Krankenhäuser gebaut worden, auch die Wohnbauoffensive wirke sich positiv aus. Baufirmen würden ihre Geschäftsaussichten darüber hinaus weiterhin sehr zuversichtlich beurteilen.

Auch Lage in Industrie besser

In der Industrie und im Handel war die Joblage im Jänner besser als noch vor einem Jahr. Die Zahl der Arbeitslosen ist um knapp fünf Prozent beziehungsweise etwas über drei Prozent gesunken.

Im Westen Österreichs ist die Arbeitslosigkeit weiter im Sinkflug. In Tirol ist sie um fast fünf Prozent gesunken. In Wien ist sie um zwei Prozent gestiegen, in Niederösterreich gleich um mehr als drei Prozent.

Beim AMS sind derzeit über 45.000 offene Stellen gemeldet, das ist um ein Drittel mehr als vor einem Jahr. Die meisten der über die Behörde ausgeschriebenen Stellen werden binnen weniger Monate besetzt.

Arbeitslosigkeit soll steigen

Die Lage am Arbeitsmarkt in Österreich ist seit geraumer Zeit relativ stabil. Im Vorjahr wäre die Zahl der Arbeitslosen gesunken, wenn nicht tausende Asylberechtigte in die Statistik gefallen wären. 2016 gab es etwa 5.100 mehr Arbeitslose und Personen in Schulungen als 2015. Gleichzeitig haben sich aber knapp 7.700 Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte beim AMS gemeldet.

Das AMS erwartet, dass die Zahl der Jobsuchenden im Februar nach dem Anstieg im Jänner wieder sinken wird, sagte AMS-Chef Kopf zum ORF-Radio. Im Gesamtjahr soll sie aber wieder leicht wachsen, weil wieder mehr Asylwerber ihren Bescheid erhalten und damit in die Statistik fallen dürften. (sat, 1.2.2017)