Kuwait-Stadt – Ein Mitglied der kuwaitischen Königsfamilie ist am Mittwoch zusammen mit sechs weiteren Verurteilten in dem Golfstaat hingerichtet worden. Scheich Faisal Abdullah al-Jaber al-Sabah war unter anderem wegen Mordes zum Tode verurteilt worden, wie die staatliche Nachrichtenagentur Kuna berichtete.

Der Fall erschütterte 2010 das kuwaitische Königshaus: Der Prinz hatte damals seinen Neffen, Prinz Basil Salem Sabah al-Salem al-Sabah, im Streit aus nächster Nähe erschossen. Bei der Auseinandersetzung soll es sich um Motorsport- und Geschäftsangelegenheiten gedreht haben, wie Medien in dem Golfemirat damals berichteten. Prinz Faisal, ein Hauptmann des Militärgeheimdienstes, war Vizepräsident des kuwaitischen Motorsport-Verbandes. Sein Opfer, ein Enkel des von 1965 bis 1977 herrschenden Emirs Scheich Sabah al-Salem al-Sabah, hatte in Kuwait Dragster-Rennen eingeführt und sich für den Bau einer Autorennstrecke eingesetzt. Beide Motorsport-Freunde handelten auch mit Luxus-Fahrzeugen.

Die übrigen Exekutierten – unter ihnen auch drei Frauen – kommen aus Bangladesch, den Philippinen, Äthiopien, Kuwait und Ägypten. In fast alles Fällen wurden die Verurteilten wegen Mordes gehängt, in einem Fall wegen einer Entführung. Es handelt sich um die ersten Exekutionen in Kuwait seit fast vier Jahren. Im März 2013 waren drei Männer aus Saudi-Arabien, Pakistan und Kuwait ebenfalls wegen Mordes hingerichtet worden. (APA, 25.1.2017)