Washington – Als Folge einer Verschwörungstheorie aus dem US-Wahlkampf hat ein Mann in einer Pizzeria in der US-Hauptstadt Washington D.C. das Feuer eröffnet. Er bedrohte am Sonntag einen Angestellten, der aber fliehen konnte, wie die Polizei mitteilte. Anschließend gab der Verdächtige mindestens einen Schuss ab. Verletzt wurde niemand. Der 28-Jährige wurde festgenommen.

Im Verhör sagte er den Ermittlern, er habe den Gerüchten rund um das Restaurant "Comet Ping Pong" nachgehen wollen. Vor der Präsidentschaftswahl am 8. November kursierte im Internet eine Verschwörungstheorie, wonach die Demokratin Hillary Clinton und ihr Wahlkampfchef John Podesta von der Pizzeria aus einen Kinderpornoring betrieben haben sollen. Die Behauptung, die sich als falsch erwies, verbreitete sich unter dem Schlagwort "Pizzagate" auf rechten Seiten und in sozialen Netzwerken.

Der Eigentümer und Angestellte erhielten laut einem Bericht der "Washington Post" Todesdrohungen. Der Besitzer zeigte sich nach dem Vorfall am Sonntag erschüttert. "Was heute passiert ist, zeigt, dass die Verbreitung von falschen und waghalsigen Verschwörungstheorien Konsequenzen hat", erklärte er in einer Stellungnahme. (APA, 5.12.2016)