Tirols Exlandesrat Christian Switak als Tischsprecher.

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Wien – Dass mehr Geld in den Wohnbau fließen muss, darüber sind sich alle einig. Aber bei der Frage, welche Rolle die Politik dabei spielen soll, gingen die Meinungen auch beim Wohnsymposium auseinander. Elf Tische präsentierten elegant verpackte Vorschläge, es wurde abgestimmt – und Sieger wurde ein Satz, den der frühere ÖVP-Finanzlandesrat Christian Switak präsentierte: "Der Bedarf heiligt die Mittel."

Wie Switak, jetzt Geschäftsführer der Tiroler gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft Wohnungseigentum, im STANDARD-Gespräch ausführte, sei es vor allem wichtig, dass die Wohnpolitik die Vielfalt in Österreich akzeptiert "und nicht alles über einen Kamm schert". Der Bedarf sei in den Ballungszentren ganz anders als im ländlichen Raum; für manche Wohnungssuchenden sei es richtig, die Standards zu senken, um Wohnen günstiger zu machen, bei anderen müsse man einfach mehr Geld in die Hand nehmen. In Tirol gebe es eine Erschwerniszulage, wenn am steilen Hang gebaut wird, "das braucht man nicht im Burgenland".

Differenzierung sei auch bei der Frage der Zweckbindung der Wohnbauförderung angesagt, betont Switak: Die sei für manche Bundesländer notwendig, denn die hätten ihre Wohnbaumittel "verkauft und verspekuliert". Tirol hingegen habe auch ohne Zweckbindung genügend Gelder. Switak: "Jedes Land soll selbst entscheiden, wie viel es für Wohnbau ausgibt." (ef, 21.10.2015)