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Filterkaffee kann richtig gut sein, wenn er richtig geröstet ist.

Foto: REUTERS/Carlo Allegri

Wenn Sie richtig guten Kaffee wollen, vergessen Sie Italien. Fahren Sie auf eine Tasse Filterkaffee nach Salzburg. Das Kaffee Alchemie am Rudolfskai führt als das einzige mir bekannte in Österreich regelmäßig Kaffees von der norwegischen Rösterei Solberg&Hansen, unter anderem deren Gachami aus Kenia. Mit dieser Röstung ist den Norwegern Großes gelungen, ein prägendes Geschmackserlebnis. So köstlich voll, komplex und dunkelbeerig-fruchtig ist Kaffee selten.

Kaffee wie guter Wein

Guter Filterkaffee (nicht der aus dem Supermarkt) wird meist heller geröstet als Espresso, was ganz besonders viele Aromen aus dem Kaffee heraus kitzelt. Er kann ähnlich spannend, komplex und vielfältig sein wie Wein - vor allem, wenn er schon etwas ausgekühlt ist.

Nach einer ersten Welle vor ein paar Jahren haben in Wien nun erneut einige neue Läden aufgesperrt, die es recht ernst meinen mit ihrem Kaffee. Das Kaffemik in der Zollergasse ist ein wenig anders als die anderen: jeden Monat gibt es, neben der Hausmarke aus Wien, Kaffees einer anderen Rösterei aus Europa zu verkosten, zudem können die Bohnen auf der kaffemik-website auch für zu Hause mitbestellt werden. Derzeit gibt es Kaffees des ganz besonders tollen Coffee Collective aus Kopenhagen. Wer süchtig werden will: probieren Sie den kenianischen Gichathaini. Sehr frisch, recht sauer, herrliche Himbeer- und Fliedernoten.

Noch ein paar interessante Röstereien in Europa: die tschechischen Double Shot (gibt's manchmal hier) oder Five Elephant aus Berlin. (Tobias Müller, derStandard.at, 14.7.2014)

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