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Fahrzeuge der irakischen Armee in Dalli Abbas, Provinz Diyala.

Foto: REUTERS/Stringer

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Schiitische Freiwillige sollen in der Nähe von Kerbela den ISIS-Vorstoß aufhalten.

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Dubai - Saudi-Arabien hat laut einem Bericht des staatlichen Fernsehsenders Al-Arabiya 30.000 Soldaten an der Grenze zum Irak stationiert. Zuvor seien von dort irakische Soldaten abgerückt, berichtete der in Dubai ansässige Sender am Donnerstag.

Er besitze Aufnahmen von rund 2.500 irakischen Soldaten, die in einem Wüstengebiet östlich von Kerbela ihre Stellungen verlassen und das Grenzgebiet zu Saudi-Arabien und Syrien unbewacht zurückgelassen hätten, berichtete der Sender.

Ein irakischer Offizier sagte in dem Beitrag, die Soldaten seien ohne Begründung abgezogen worden. Saudi-Arabien und der Irak haben eine rund 800 Kilometer lange gemeinsame Grenze. Die Echtheit der Aufnahme konnte vorerst nicht überprüft werden.

Die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA meldete, König Abdullah habe "alle erforderlichen Maßnahmen" angeordnet, um Saudi-Arabien vor terroristischen Bedrohungen zu schützen.

Obama telefoniert mit Abdullah

Am Mittwoch hatten Abdullah und US-Präsident Barack Obama miteinander telefoniert und die Lage im Irak besprochen. Dort sind in den vergangenen Wochen sunnitische ISIS-Rebellen rasch auf die Hauptstadt Bagdad vorgerückt.

Die radikalen Islamisten haben weite Gebiete im Norden und Westen des Irak unter ihre Kontrolle gebracht, aber auch in Syrien einige Regionen erobert. Am Sonntag hatten die Extremisten ein Kalifat in den von ihnen kontrollierten Gebieten ausgerufen.

Gespaltenes Land

Das US-Präsidialamt teilte mit, Obama und Abdullah hätten über die Notwendigkeit einer Regierung der nationalen Einheit im Irak beraten. Das Land ist gespalten zwischen Schiiten, die die Regierung stellen, und Sunniten, die sich vielfach benachteiligt fühlen.

Saudi-Arabien versteht sich als Schutzmacht der Sunniten und unterstützt sunnitische Rebellen in Syrien in ihrem Kampf gegen Präsident Bashar al-Assad. Die saudische Führung bestreitet jedoch, auch den sunnitischen Aufständischen im Irak zu helfen. (Reuters, 3.7.2014)