Die Bayern gehen nach oben hin weiterhin auf Nummer sicher. In diesem Fall mit 245 PS

Wie komfortabel dieser BMW ist, das merkt man erst, wenn man direkt umsteigt – vom Porsche 911 Targa in dem Fall. Was sich bei so einem Supertest ja aufdrängt. In der heurigen Friaul-Erkundung mimte der BMW-Neuzugang das Einstiegscabrio, hinsichtlich Preis, Leistung, Positionierung.

foto: der standard/guido gluschitsch

Wirt Mario ("Sweinebraten!") hat ihn gar nicht beachtet. Der direkteste Gegner, das Mercedes E-Klasse-Coupé, war deutlich üppiger motorisiert, teurer und stilistisch ein bisserl aufdringlicher als der stilvolle Bayer.

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Ein Ausreißer war das 4er Cabrio auch als einziger Repräsentant der Festdach-Fraktion. BMW macht den Trend zurück zu Textil in dieser Liga nicht mit, warum das so ist, erklärt der Hersteller mit eindeutigem Kundenwunsch im Hauptmarkt USA. Dass man mit dieser Dachlösung gleich zwei vollwertige Fahrzeuge auf einen Schlag bekommt – Ca brio und Coupé –, der Gag zieht also immer noch.

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Damit beginnt aber auch das ästhetische Wagnis: Zwar ist dieser Wagen im offenen Zustand von erlesener Eleganz, im geschlossenen aber nicht aus jeder Per spektive. Allerdings hat der 4er dieses Problem von allen Festdachcabrios mit Abstand am besten im Griff.

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Es ist dies ein geschmeidiger Typ für Genießer, entspannt gleitet man durch die Lande. Aber wenn Taktgeber Michael auf den Bergstraßen des Collio supertesthalber die wilde Jagd ausruft, lässt sich der Weißblaue auch nicht lumpen. Fahrdynamik regelung auf Sport+, schon ist man mit von der Partie. Wäre ja noch schöner.

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Die Ingenieure bekommen die Verwindungssteifigkeit von Fahrzeuggeneration zu Fahrzeuggeneration immer besser hin, das schlägt sich ebenso eindeutig wie positiv auf die fahrdynamischen Fähigkeiten nieder.

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428i bedeutet übrigens vier statt sechs Hä ferln, Downsizing schreckt vor nix zurück, manche empfinden das als Kulturverlust. Aber mit 245 PS ist dieses Sonnensuchgerät ganz bestimmt nicht mangelbewirtschaftet.

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Den Sound haben sie auch erstaunlich gut hingekriegt, und beim Verbrauch spielt BMW wie immer den Musterknaben, so auch diesmal im Friaul: Mit 8,5 l / 100 km trotz forcierter Supertestbedingungen ist das ein sehr vorzeigbarer Wert. BMW 428i Cabrio. Protzt nicht, glänzt nur. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 6.6.2014)

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Zweite Meinung

Da gasen die Jungs die Kurven rauf nach Castelmonte, zur legendären "Wand". Eine echte Bergwertung. Unsereins ist das ja nicht so gewohnt, und dann Guidos Porsche im Rücken, schon dessen Sound erzeugt leisen Stress. Und das, wo der BMW doch eher zum entspannten Cruisen animiert. Ein kleines Hatzerl ist aber immer drin, auch für nicht so geübte Fahrer, wir sind schließlich nicht zum Trödeln hier. Echt lässig: Head-up-Display – mit den wesentlichen Infos in der Frontscheibe. Und das Interieur? Sehr geschmackvoll. (ak)

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BMW

Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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