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Bestzeit fürs Selbstvertrauen: Christoph Gruber.

Foto: AP/Diether Endlicher

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Gruber in Aktion.

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Bormio - Die für Dienstag geplante ÖSV-interne Abfahrtsqualifikation musste vertagt werden. Das zweite Training fand zwar statt, allerdings bei irregulären Windverhältnissen und auf verkürzter Strecke. Schnellster war wie am Montag (Fritz Strobl) ein Österreicher, der Tiroler Christoph Gruber markierte in 1:54,13 Minuten Bestzeit. Dahinter folgten Strobl (+0,03 Sekunden) und der in Bormio überraschend starke Brite Finlay Mickel (0,47) aus Edinburgh.

Walchhofer, Kjus und Aamodt trainingsmüde

Während Weltmeister Michael Walchhofer wie die Norweger Lasse Kjus und Kjetil-Andre Aamodt auf die Trainingseinheit verzichtete, absolvierten die restlichen ÖSV-Abfahrer - diesmal übrigens mit plombierten Anzügen - Werner Franz (15.), Hermann Maier (18.), und Johann Grugger (26.) genauso wie die ÖSV-Kombinierer Mario Scheiber (11.), Benjamin Raich (35.), Kurt Engl (45.) und Mario Matt (49.) eine weitere Probefahrt über die "Stelvio", auf der am Dienstag der weite San-Pietro-Sprung umfahren wurde.

Starker Wind prognostiziert

Am Mittwoch soll ein neuerlicher Versuch unternommen werden, die knifflige ÖSV-Aufstellungsfrage zu lösen. Allerdings verheißen die Wetterprognosen nichts Gutes, denn auch für Mittwoch ist starker Wind in der WM-Region angesagt. In diesem Fall dürfte es dann zu einer Trainerentscheidung kommen, welche drei Läufer aus dem Quartett Maier, Gruber, Strobl und Franz am Samstag eingesetzt werden.

Gruber hofft auf Trainer

Der Schwazer Gruber, die einzige Tiroler Hoffnung für die WM-Abfahrt, probierte am Dienstag ein neues Ski-Modell aus, das hervorragend funktionierte und auch am Mittwoch zum Einsatz kommen wird. "Es war eine gute Fahrt, ich habe mich in einigen Passagen stark verbessert. Es ist super, wenn man weiß, dass man einen guten Ski hat." Fürchtet Gruber einen möglichen Trainerentscheid? "Ich habe seit der Weltcup-Abfahrt Ende Dezember in Bormio die besten Resultate aller vier Qualifikanten. Was das wert ist, werde ich sehen. Dafür haben wir unsere Trainer."

Franz der Befehlsempfänger

Werner Franz, der am Mittwoch die erste Blutdopingprobe seiner Karriere absolvieren musste, will über eine mögliche Trainerentscheidung nicht nachdenken. "Ich meine das nicht ungut, aber selbst denkende Rennläufer sind ohnehin nicht erwünscht. Wir sollen Befehle ausführen und das mache ich auch", so Franz, der trotz seines Val d'Isere-Sieges in die Quali muss. "Man hat gesehen, das Nachdenken nicht viel nutzt, nach 15 Jahren ÖSV bin ich wieder eines Besseren belehrt worden."

Strobl stellt sich die Sinnfrage

Olympiasieger Strobl hat Dienstagfrüh lange überlegt, ob er nach der Quali-Absage überhaupt ins Training gehen soll. "Bei der Besichtigung hat mir die Piste so gut gefallen, dass ich diesen schönen Trainingstag unbedingt nützen wollte. Doch dann haben sie die Streckenführung geändert, noch dazu war es oben sehr windig - da hab ich mich gefragt: 'Was tu ich da eigentlich?'"

Maier eher langsam

Auf Grund des starken Windes im oberen Teil als "wenig aussagekräftig" bewertete Hermann Maier, der rein theoretisch am Dienstag bei der Quali durchgefallen wäre, das Training. Welche Nummer am Mittwoch ein Vorteil wäre, konnte der Salzburger nicht sagen: "Man kann nicht wissen, wann der Wind stärker oder schwächer ist." (APA/red)

Ergebnis zweites Abfahrtstraining:

1. Christoph Gruber (AUT) 1:54,13
2. Fritz Strobl (AUT)      + 0,03
3. Finlay Mickel (GBR)       0,47 
4. Kurt Sulzenbacher (ITA)   0,51 
5. Didier Defago (SUI)       0,56 
6. Daron Rahlves (USA)       0,61 
7. Bruno Kernen (SUI)        0,67 
8. Jürg Grünenfelder         0,75 
9. Silvan Zurbriggen (SUI)   0,84 
10. Kristian Ghedina (ITA)   0,85 
11. Mario Scheiber (AUT)     1,00 
weiter:
15. Werner Franz (AUT)       1,54 
18. Hermann Maier (AUT)      1,69 
26. Johann Grugger (AUT)     2,56 
35. Benjamin Raich (AUT)     3,76 
45. Kurt Engl (AUT)          5,51 
49. Mario Matt (AUT)         6,25

u.a. nicht gestartet: Michael Walchhofer (AUT), Lasse Kjus, Kjetil-Andre Aamodt, Bjarne Solbakken (alle NOR)