Der viertgrößte österreichische Mobilfunkanbieter tele.ring will sich künftig verstärkt um den Wertkartenmarkt kümmern. Es habe sich gezeigt, dass das Kundenklientel für Pre Paid-Angebote konstant sei, also Wertkartenbesitzer nicht mit der Zeit zu einem Vertragsangebot wechseln.

Anteilig

Man habe diesen Bereich in den vergangenen beiden Jahren kaum bearbeitet, das werde man nun nachholen, hieß es Donnerstagabend vor Journalisten. Demnach betrage der Marktanteil bei Vertragskunden 16 Prozent, während er im Wertkartenbereich nur bei 5 Prozent liege. Wie auch schon bei Vertragsangeboten will tele.ring-Chef Michael Krammer die Wertkartenkunden vor allem über den Preis locken.

Einstieg

Im zweiten Halbjahr 2005 will tele.ring zusätzlich "massiv" in den UMTS-Markt einsteigen. Angesprochen sollen unter anderem jene Kunden werden, die keinen Festnetzanschluss mehr haben. "Wir freuen uns, dass die Mitbewerber die Österreicher günstig mit Handys ausstatten, wir liefern dann die SIM-Karten dafür", lästerte Krammer in Richtung Konkurrenz, insbesondere Hutchison ("3") und dessen UMTS-Wertkartenangebot inkl. 49-Euro-Handy der dritten Mobilfunkgeneration. Und er legte noch nach: tele.ring habe 2004 mehr Kunden dazu gewonnen als Hutchison ("3") derzeit an Gesamtkundenzahl hätte.

Mau

Enttäuscht zeigte er sich von der Akzeptanz der Rufnummernportabilität. Diese sei klar unter den Erwartungen geblieben. Schuld daran sei vor allem Marktführer Mobilkom Austria, der schlechte Stimmung verbreitet habe. Dazu sind Probleme bei der Portierung gekommen, mit denen vor allem Hutchison zu kämpfen gehabt habe, so Krammer.

Ausbau

Vor wenigen Tagen hatte der US-Telekomanbieter Alltel die geplante Übernahme des Mitbewerbers Western Wireless (WWL) bekannt gegeben, nun lüften sich die Nebel, was das Unternehmen mit der österreichischen WWL-Tochter tele.ring vor hat: Die US-Amerikaner wollen das Unternehmen dazu nutzen, neue Märkte in Südosteuropa zu erobern, erklärte am Donnerstagabend WWL-International Präsident Bradley J. Horwitz in Wien vor Journalisten.

Klein

Man sieht sich dabei aber nicht als Konkurrent von Marktführer Mobilkom Austria, der in dieser Region bereits erfolgreich tätig ist. Dazu sei man derzeit noch zu klein. In Österreich erwartet Horwitz weiterhin einen heftigen Preiskampf, dem eine Konsolidierung des Marktes folgen werde. tele.ring sei für den Verdrängungswettbewerb bestens aufgestellt, sowohl bezüglich der Bilanzzahlen als auch beim Wachstum. (APA)