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Schnappi das kleine Krokodil stellt die Musikbranche bloß.

Bild. Archiv

Seit Jahren klagt die Musikindustrie über sinkende Einnahmen. Schuld daran sollen ihrer Argumentation zu folge MP3s sein, die über P2P-Tauschbörsen einfach heruntergeladen werden können. Der Druck scheint so groß zu sein, dass namhafte Vertreter der Musikindustrie in Österreich sogar davon sprechen den "hartnäckigen Fällen" in Form von Klagen "ein paar auf die Finger" zu geben.

Böse MP3s?

Schnappi das Krokodil scheint nun die These von den bösen MP3s, die von der Musikindustrie und dem Verband der Österreichischen Musikwirtschaft (IFPI) gerne vertreten wird, zu widerlegen.

In den Charts

Schnappi ist der Hauptprotagonist in einem Kinderlied. Dieses kleine Krokodil, dessen Lieblingsbeschäftigung das "Schnappen" ist, stürmt in Deutschland die Hitparaden und ist derzeit die Nummer Eins in den Charts, auch wenn es in Österreich noch nicht in den Top 40 zu finden ist.

Drei Jahr lang im Netz

Der Song ist hingegen keineswegs neu, er wurde schon vor drei Jahren von Iris Gruttman, die auch schon Kinderlieder für die "Sendung mit der Maus" komponiert hat, geschrieben, berichtet heise.de. Drei Jahre lang hat sich dann das Lied von Schnappi als MP3 im Netz verbreiten und konnte kostenlos und ohne Kopierschutz von jedermann heruntergeladen werden.

CD wurde Hit

Erst im Dezember 2004 hat dann Universal Deutschland schließlich das Lied als CD auf den Markt gebracht. Prompt wurde die Single ein Hit, ist in Deutschland Nummer Eins in den Charts, das Zeichentrick-Video läuft auf den Musiksendern MTV und Viva.

Downloaden und kaufen

Damit hat das kleine Krokodil, dessen Song noch immer kostenlos im Netz erhältlich ist, die Musikindustrie bloßgestellt. Diese vertrat ja bisher immer sehr vehement die Auffassung, dass niemand mehr CDs kauft, wenn erst einmal die MP3s im Netz sind. Bei Schnappi war das nicht so, ganz im Gegenteil. Das wiederum könnte Hannes Eder, Chef bei Universal Österreich, Recht geben, der im WebStandard.E-Mail-Interview meinte: "Vielleicht sind in den letzten Jahren auch zu viele langweilige Alben mit zu vielen beliebigen Fülltracks zwischen den Singlehits veröffentlicht worden". (red)