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Bild. Reuters/Montage: Webstandard
Partnersuche über Elisabeth T. Spiras "Liebes- g'schichten und Heiratssachen" trifft nicht jedermanns Geschmack. In einer Bar darauf warten, dass man von jemanden mit ernsten Absichten angesprochen wird, kann mit einer Bauchlandung enden. Und auf einer Singleparty könnte man peinlicherweise auf Bekannte stoßen.

Online-Partnersuche boomt

Was liegt für Bindungswillige also näher, sich des relativ anonymen Internets zu bedienen. Die Online-Partnersuche boomt - auch in Österreich. "Ein riesiger Markt - und ein gutes Geschäft", bestätigt Martin Dobner, Countrymanager der Online-Partneragentur Parship.at, Details dazu gibt er jedoch nicht Preis. Die zur deutschen Verlagsgruppe Holtzbrinck gehörende Agentur ist seit dem Valentinstag 2001 in Deutschland aktiv, ein Ableger in Österreich und der Schweiz existiert seit Herbst 2002.

Längerfristigen Beziehungswünsche

Im Unterschied zu anderen Plattformen, die Dobner zufolge häufig auf der Suche nach einem heißen Flirt besucht würden, hat sich Parship.at auf das "eher brave" Segment der längerfristigen Beziehungswünsche konzentriert. Um hierzu gewissermaßen die Spreu vom Weizen zu trennen, erfordert die Parship-Suchmaschine zum einen das Ausfüllen eines 95 situative Fragen umfassenden psychologischen Tests und zum anderen einen Mitgliedsbeitrag von 179 Euro. Und es wird auf die "Auslage" mittels Fotos verzichtet. Persönliche Angaben umfassen im Groben einen Aliasnamen, Geburtsjahr, Beruf, Hobbys etc.

Persönlichkeitsmerkmale

Der von dem deutschen Arbeitspsychologen Hugo Schmale entwickelte Test zielt darauf ab, 24 prägnante Persönlichkeitsmerkmale (Aktivitätsmuster, Bedürfnis nach Nähe) herauszufiltern. In einer so genannten Matchbox werden nach einem speziellen Algorithmus gleiche und sich ergänzende Eigenschaften von im wahrsten Sinne des Worte "passenden" Kandidaten gesucht und diese in Form einer Vorschlagsliste zur Verfügung gestellt.

Couchpotatoe oder Outdoor-Mensch

Denn: "Ein Couchpotatoe passt erfahrungsgemäß einfach nicht zu begeisterten Outdoor-Menschen", so Dobner. Der Test und die Matchbox sind gratis und erlauben, Kontaktgesuche zu empfangen. Wer sein Schicksal selbst in die Hand nehmen will, muss allerdings die Mitgliedsgebühr berappen. "Wir sind damit beinahe beunruhigend erfolgreich", erzählt Dobner. Die Erfolgsquote liege bei 35 bis 50 Prozent und lasse sich dadurch feststellen, dass sich eine hohe Zahl der registrierten Teilnehmer mit der Bemerkung abmeldeten, "jemanden gefunden zu haben".

Dobner selbst hat erst vor ein paar Tagen geheiratet. Kennen gelernt hat er seine Traumfrau allerdings bereits vor acht Jahren - in einer Bar.

Zu zweit - im Standard

"Das Internet als Geschäftsmodell funktioniert immer dann, wenn ich dazu eine Datenbanksuche nutzen kann", erläutert Martin Dobner, Countrymanager der Online-Partneragentur Parship.at. Den Onlineservice zu gewährleisten erfordere einen enormen Aufwand an regelmäßigen Wartungsarbeiten der dahinter steckenden Datenbank sowie hohe Investitionen in die Datensicherheit. Dafür verzichtet die Agentur allerdings auf eigene Werbeaktivitäten und setzt stattdessen auf Kooperationen. Zum Beispiel mit der STANDARD-Online-Rubrik "ZuZweit" auf www.derStandard.at. (Der Standard Printausgabe 5./6. Juni 2004 Karin Tzschentke)