In Argentinien - und nicht nur dort - ist man nach wie vor um Maradonas Gesundheit besorgt.

Buenos Aires - Diego Maradona hat nach seinem Herzanfall offenbar das Schlimmste überstanden. Der Zustand des früheren argentinischen Fußball-Stars, der auch unter einer Lungenentzündung und schweren Atemproblemen leidet, hatte sich am Montagmorgen zunächst verschlechtert. Zu Mittag gab die Klinik dann die erste leichte Besserung bekannt, ehe später Maradonas Leibarzt Alfredo Cahe mit einer weiteren guten Nachricht vor die vor der Schweizerisch-Argentinischen Klinik in Buenos Aires wartenden Journalisten und Fans trat: "Ich habe ihn mit einer deutlichen Besserung vorgefunden, und wir sind ein bisschen beruhigter."

Maradona könne in Kürze von der Beatmungsmaschine genommen werden, sein Zustand sei aber nach wie vor "ernst". "Dass wir die Beatmungsmaschine noch nicht entfernt haben, ist eine Vorsichtsmaßnahme und notwendig für die Behandlung." Der schwarz gelockte "Fußballgott" hatte bereits vor vier Jahren wegen einer Überdosis Kokain und einem Herzinfarkt mit dem Tod gerungen. Entgegen ersten Meldungen wurde laut einem Bericht der staatlichen argentinischen Nachrichtenagentur Telam zufolge Reste von Kokain in Maradonas Urin gefunden.

"Nur Mut, Chef"

Vor der Klinik, die rund um die Uhr von der Polizei bewacht wird, hielt weiter eine kleine Gruppe treuer Maradona-Fans die Stellung und bereitete sich auf eine zweite Nacht im Freien vor. Mitgliedern des Fanclubs "La Dolce", einer Gruppe fanatischer Fans des Vereins Boca Juniors, gelang es, sich trotz strenger Sicherheitsmaßnahmen Zugang zur Klinik zu verschaffen. Sie überreichten der Familie ihres Idols persönlich ein Bild der Jungfrau von Lujan, der heiligen Schutzpatronin Argentiniens. Auf Plakaten, die sie in der Nähe der Klinik aufhängten, war zu lesen: "Diego, bitte bleib bei uns", "Nur Mut, Chef" oder "Maradona ist da - gestern, heute und für immer".

Während Vater, Ex-Frau Claudia Villafane und die gemeinsamen beiden Kinder Dalma und Gianina sowie Maradonas ehemaliger Coach in der Fußballnationalmannschaft, Carlos Bilardo, und der argentinische Sportsekretär Roberto Perfumo auf Besuch waren, zittern Fußball-Größen und Fans aus aller Welt um das Schicksal des 43-Jährigen.

Nicolas Leoz, Präsident des südamerikanischen Verbands (CSF), lud im Rahmen einer Pressekonferenz zum gemeinsamen Beten für Maradona ein. Auch das französische Idol Michel Platini meinte: "Ich wünsche ihm von ganzem Herzen, dass er sehr bald wieder gesund wird." Der argentinische Valencia-Spieler Pablo Aimar beschrieb die Begeisterung der Argentinier für Maradona so: "Für alle Argentinier, die Fußball lieben, ist Maradona ein Gott. Seine Krankheit macht uns alle traurig. Dass Argentinien auf der Welt so bekannt ist, ist zu einem großen Teil auch sein Verdienst."

Rund um die Uhr-Berichte

Die argentinischen Medien berichten rund um die Uhr über den Zustand des Nationalhelden, dazwischen werden im TV immer wieder die Berichte über seine Großtaten auf dem Fußball-Feld, aber auch über seine Probleme mit Drogen und Körpergewicht eingespielt.(APA)