Ausschlaggebend für seine Entscheidung war, "dass die von ihm für eine Kandidatur gestellte Bedingung auf Offenlegung der finanziellen Unterstützer und damit eine transparente Finanzierung der Wahlwerbung trotz intensiver Verhandlungen nicht vollständig erfüllt werden konnte", erklärt Fiedler.
Damit bleibt es zumindest vorerst dabei, dass sich nur zwei chancenreiche Kandidaten um das höchste Amt im Staat bewerben: Für die SPÖ der zweite Nationalratspräsident Heinz Fischer und für die ÖVP Außenministerin Benita Ferrero-Waldner.
Dank an Unterstützer
Rechnungshof-Präsident Franz Fiedler bedankt sich in der Erklärung, in der er auf eine Kandidatur verzichtet, "für die vielen Unterstützungserklärungen, persönlichen Briefe und die große Wertschätzung, die ihm und einer überparteilichen Kandidatur aus allen Teilen der Bevölkerung entgegengebracht wurde."
Fiedler hatte sich am Mittwoch der Vorwoche selbst als Kandidat ins Spiel gebracht. Gegenüber "News" hatte der RH-Präsident erklärt, er überlege ein Antreten. Eine prominente Fördergruppe sei an ihn herangetreten, ihn als Kandidaten zu gewinnen.
Burkert und Rumpold
Kurz darauf hatte der Ehrepräsident des Bundes der Steuerzahler, Franz Burkert, sich als Koordinator eines Unterstützungskomitees für Fiedler der Öffentlichkeit präsentiert. Und auch eine Werbeagentur war bald gefunden: Die media connection des früheren FPÖ-Politikers Gernot Rumpold. In dieses Bild passte dann auch, dass der Kärntener Landeshauptmann Jörg Haider sich vorübergehend eine Empfehlung für Fiedler vorstellen konnte. Fiedler begründete seine Entscheidung für diese Werbeagentur damit, dass ihn mit Rumpold eine langjährige Freundschaft verbinde.
Nicht schwarz-blau
Die Darstellung, dass er ein schwarz-blauer Kandidat wäre, wies Fiedler aber energisch zurück. Für Aufregung hatte der RH-Präsident mit Aussagen gesorgt, wonach er hochrangige Unterstützer auch aus SPÖ und ÖVP habe, darunter nicht nur Nationalratsabgeordnete sondern auch Minister. Namen wollte er jedoch nicht nennen. Und auch seine möglichen Finanziers wollte er nicht preisgeben. Nach heftiger Kritik von allen Seiten und intensivem Drängen hat er zuletzt im Rechnungshof-Ausschuss des Parlaments zugesagt, im Falle seiner Kandidatur alle Geldgeber zu nennen.