Bild nicht mehr verfügbar.

Dass Brüno-Darsteller Sacha Baron Cohen eigentlich Brite ist - nur ein kosmischer Zufall.

Foto: AP/Chris Pizzello

Ob Hermann Maier wieder auf dem Stockerl ganz oben steht oder Stefan Ruzowitzky einen weiteren Oscar gewinnt, ist jetzt gerade egal. Während bei mancher Charity noch diskutiert wird, ob eher Dominic Heinzl oder doch Alfons Haider Realvorbild für die Figur des Brüno war, hat die politische und gesellschaftliche Elite des Landes für sich längst entschlossen: Wir sind Brüno! Mir alle! Quer, nein, queer durch alle Parteien zieht sich die Begeisterung - aller historischen Brüno-Kreisky-Traumata zum Trotz.

Dass Brüno-Darsteller Sacha Baron Cohen eigentlich Brite ist - nur ein kosmischer Zufall. Weil, sein wir uns ehrlich: Seine Menschwerdung setzte erst mit Brüno ein. Verwunderlich eigentlich, immerhin ist Brüno nicht nur ein österreichischer Modejournalist, sondern ein schwuler österreichischer Modejournalist. Doch statt der üblichen Ablehnungshaltung - "Des is pfui, und was pfui is, derf net sein und scho gar net heiraten" - wird das Land von einer Welle der Sympathie und Solidarität erfasst. So wie damals nach Córdoba. Fast halt.

"Heimat bist du großer Söhne"

Vermeintlich repressive Kräfte zeigen sich plötzlich von ihrer lockeren Seite, springen über den Schatten ihrer Vorurteile und fühlen sich nach einem länglichen gesellschaftlichen Mittelalter plötzlich wohl im 21. Jahrhundert, pudelwohl nachgerade. Und sie zeigen es!

Weltexklusiv zeigt RONDO zum heutigen Kinostart des Films die aktuelle Sommerkollektion der gesellschaftlichen Speerspitze in der Zeitrechnung ab Brüno: jene von Werner Faymann, Josef Pröll, Martin Graf, Hansi Hinterseer, Christoph Kardinal Schönborn und Arnold Schwarzenegger. Wie heißt es so schön? "Heimat bist du großer Söhne." Wohl wahr! (Karl Fluch/Der Standard/rondo/10/07/2009)